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Rückblick Oktober 2017

Rückblick Oktober 2017

Der „goldene Oktober“ machte seinem Namen alle Ehre, es war ein goldener Herbst. Es war schon fast unheimlich, wie sich das Wetter gehalten hat. Ich bin trotz des schönen Wetters viel zum Lesen gekommen, als müsste ich den letzten Monat nachholen. Ich habe an vier Leserunden bei LovelyBooks teilgenommen. Der Austausch mit anderen Lesern macht einfach Spaß. Bei vielen Leserunden nimmt der Autor teil und beantwortet geduldig unsere Fragen. Mein Rückblick Oktober 2017.

Rückblick Oktober 2017

Challenges

Motto Challenge 2017: Das Motto für Oktober war „Lange Nächte“. Für das Motto zählen alle Bücher, die ein düsteres Cover haben (Halloween lässt grüßen) oder Bücher, die zu einer Reihe gehören. Das war eine leichte Aufgabe, da es bei Krimis und Thrillern fast nur noch Reihen gibt.
Stadt-Land-Fluss Challenge: Der Buchstabe für Oktober war F. Das war nicht schwer, bis auf den Ort, der mir in diesem Monat fehlt.

Meine Bücher im Oktober 2017

Die Familiensaga aus Ostpreußen war im Oktober der einzige Roman, den ich gelesen habe. Krimis und Thriller dominierten diesen Monat. „Die Jahre der Schwalben“ von Ulrike Renk ist der zweite Teil der Trilogie und ein Wiedersehen mit Freddy aus „Das Lied der Störche“. Der letzte und dritte Teil erscheint im Sommer des nächsten Jahres.

Ein Lesetipp für alle Liebhaber historischer Romane ist „Ins Herz“ von Markus Richter. Der Neuschwanstein-Thriller ist ein Lesehighlight. Das Buch ist aufwendig gestaltet und daher ist eine Printausgabe ein Muss. Das Buch entführt uns auf die Baustelle des Schlosses ins Jahr 1875.

Ein weiteres Highlight ist der Kriminalroman „Teufelskatz“ von Kaspar Panizza. Dem Autor ist ein humorvoller Kriminalroman gelungen, der trotzdem ein ernstes Thema angemessen beschreibt. Die Spannung bleibt nicht auf der Strecke und der Leser kann bis zum Schluss mitraten, wer der Täter ist.

Eine weitere Leserunde bescherte mir „Veilchens Rausch“ von Joe Fischler. Es ist der vierte Krimi mit Valerie „Veilchen“ Mauser, die in Innsbruck ermittelt. In „Veilchens Winter“ konnte ich nachlesen, warum die eigenwillige Kommissarin aus Wien nach Innsbruck versetzt wurde. Diesen ersten Teil habe ich als E-Book gelesen, das zufällig gerade im Angebot war.

Den Thriller „Blutzeuge“ von Tess Gerritsen erscheint am 20. November 2018. Ich durfte den Thriller als E-Book vorab lesen. Rizzoli & Isles ermitteln zum zwölften Mal. Ein fesselnder Thriller, der hervorragend geschrieben ist.

Mit dem Thriller „Feuernacht“ von Yrsa Sigurdardóttir war ich in Island, wo die Anwältin Dóra Gudmundsdóttir zum fünften Mal ermittelt. Ein Fall, bei dem nichts so ist, wie es erscheint.

Der Kriminalroman „Totensonntag“ von Andreas Föhr brachte mich zurück nach Bayern. Es ist der erste Fall für den jungen Kommissar Clemens Wallner, der in der wunderschönen Landschaft zwischen Tegernsee und Schliersee, ermitteln darf. Um den aktuellen Fall zu lösen, muss er über die letzten Kriegstage im Tegernseer Tal recherchieren.

In eine ganz andere Welt taucht der Leser ein in dem Thriller „Die Zahlen der Toten“ von Linda Castillo. In der Kleinstadt Painter´s Mill in Ohio lebt Kate Burkholder, die in einer Amischen Gemeinde aufgewachsen ist. Die Polizeichefin jagt einen Serienmörder, der Frauen misshandelt und brutal ermordet. Die Ermittlungen bringen Kate an ihre Grenzen und konfrontieren sie mit ihrer Vergangenheit.

Eine Übersicht aller gelesenen Bücher ist in Mein Lesejahr 2017 zusammengestellt.

Buchbesprechungen

„Die Zahlen der Toten“ von Linda Castillo

In der Kleinstadt Painter´s Mill in Ohio wird eine junge Frau brutal ermordet. In ihren Bauch sind römische Ziffern eingeritzt. Das war das Markenzeichen des “Schlächters”, der vor 16 Jahren die Stadt in Aufruhr versetzte. Die Polizeichefin Kate Burkholder will den Serienmörder fassen, bevor er erneut zuschlägt. Sie glaubt an einen Nachahmer, bis ihre Vergangenheit sie eingeholt und sie in eine lebensgefährliche Situation gerät.

Im Mittelpunkt des Thrillers “Die Zahlen der Toten“ von Linda Castillo steht die junge Polizeichefin Kate Burkholder. Kate, die in einer amischen Familie aufwuchs, entschied sich für ein Leben bei den “englischen”. Sie arbeitete einige Jahre bei der Kripo in der Hauptstadt von Ohio, bevor sie in ihre Heimatstadt zurückkehrte. Sie hat gelernt, sich in einer Männerdomäne durchzusetzen. Ihr kleines Team zollt ihr Respekt. Auf ihre Leute kann sie sich blind verlassen, im Gegensatz zum Bürgermeister und Stadtrat, die der jungen Frau den Posten nicht zutrauen.

Ich bin beeindruckt von der außergewöhnlichen Ermittlerin Kate Burkholder und ihrer Geschichte. Ganz im Sinne: “Lesen bildet” habe ich viel über das Leben in einer Amischen Familie und Gemeinde erfahren. Ich bin nah am Geschehen da Kate in Ich-Form erzählt. Der Thriller ist fesselnd geschrieben, teilweise mit zu ausführlichen und blutigen Details. Mich hat “Die Zahlen der Toten” überzeugt und ich werde noch weitere Bücher mit Kate Burkholder lesen. (“Die Zahlen der Toten” ist der Auftakt einer Thriller-Reihe.)

„Feuernacht“ von Yrsa Sigurdardóttir

Jakob, ein junger Mann mit Downsyndrom wurde verurteilt, weil er das Behindertenheim, in dem er lebte, angezündet haben soll. Bei dem Brand sind fünf Menschen umgekommen. Jakob wohnt seitdem in einem Heim für psychisch kranke Straftäter. Sein neuer Freund und Mitbewohner Jósteinn ist von Jakobs Unschuld überzeugt und bittet die Anwältin Dóra Gutmundsdóttir den Fall zu übernehmen und Jakobs Unschuld zu beweisen. Was ist in der Feuernacht wirklich passiert?

Dóra zögert, den Fall zu übernehmen. Bei ihren Recherchen stößt sie auf Ungereimtheiten, die ihre Neugier wecken. Welche Interessen verfolgte der Anwalt, der Jakob halbherzig verteidigt hatte, die Heimleiterin und Vater eines Opfers, der im Justizministerium arbeitet? Dóra kommt skandalösen Zuständen im Heim auf die Spur und enthüllt, was in der Feuernacht geschah.

“Feuernacht” ist ein Psychothriller aus Island und unheimlich geht es zu. Mysteriöse SMS und ein Haus, in dem es spukt. Der Thriller wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und die verschiedenen Erzählstränge laufen erst zum Schluss zusammen. Die isländischen Namen sind anfangs verwirrend, das Personenregister hilft über die ersten Hürden hinweg. Der spannende Psychothriller aus Island hat mich gut unterhalten.

Noch besser gefällt mir “Das letzte Ritual”, der Auftakt dieser Reihe.“Feuernacht” ist das fünfte Buch mit Dóra.

„Veilchens Winter“ von Joe Fischler

Valerie „Veilchen“ Mauser feiert ihren Einstand beim LKA in Innsbruck. Der Landeshauptmann bittet sie, ohne Aufsehen zu erregen, die fünfjährige Tochter seines Freundes zu suchen, die aus einem Skikurs entführt wurde. Der Freund entpuppt sich als der russische Oligarch und Hotelier Boris Marinov. Valerie macht sich undercover auf die Suche und gerät schnell in einen Strudel aus Intrigen und Verschwörung. Ihr Ex-Kollege Stolwerk eilt ihr zur Hilfe.

Valerie kommt als LKA-Leiterin zurück in die Heimat ihres Vaters. Von den Kollegen wird sie misstrauisch beäugt, denn ihr Kollege Nicolaus Geyer hat sich Hoffnungen auf diesen Posten gemacht.

Der Krimi ist temporeich, spannend und mit Humor geschrieben. Bei der Szene, als Valerie bei einer Observation im Auto eingeschneit wird, habe ich mit ihr gefühlt. Ich weiß, wie es ist, gegen Schneemassen anzukämpfen, um sein Auto zu befreien. Einmalig ist die Verfolgungsjagd durch Innsbruck mit dem städtischen Bus.

“Veilchens Winter” ist ein gelungener Auftakt dieser Krimireihe. Der Krimi hat mich überzeugt und gut unterhalten. Veilchen kennengelernt habe ich Veilchen in “Veilchens Rausch”, dem vierten und bisher letzten Band dieser Reihe./


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