Im Juni habe ich viel gelesen, vorwiegend Bücher deutscher Autoren. Das war auch das Motto der Motto Challenge im Juni. Von den 10 Büchern waren drei Romane dabei und der Rest Krimis und Thriller. Mein Rückblick Juni 2016.
Zur „Halbzeit“ passt auch das Thema von Top Ten Thursday: Lesehighlights 2016. Welche der gelesenen Bücher konnten mich wirklich begeistern? Die Liste meiner bisherigen Lesehighlights 2016.
Rückblick Juni 2016 – Schöne Romane und spannende Krimis deutscher Autoren
Rückblick Juni 2016
Das einzige Buch eines nicht deutschen Autors ist der Roman „Das Mädchen mit den blauen Augen“ von Michel Bussi. Michel Bussi schreibt internationale Bestseller und gehört zu den erfolgreichsten Autoren Frankreichs.
„Das Erbe der Bretagne“ von Margot S. Baumann ist ein weiterer Roman, der mich diesen Monat begeistern konnte. Ich liebe Familiengeheimnisse und komme in diesem Buch voll auf meine Kosten.
Auf den dritten Roman dieses Monats bin ich durch das Cover und den Titel aufmerksam geworden. „Küssen Inder anders?“ von Petra Dalquien erzählt die Geschichte von sechs ungleichen Freundinnen im besten Alter, die sich einen Wunsch erfüllen und zusammen nach Indien fahren.
Um mörderische Alibis geht es in in der neuen Krimireihe von Béla Bolten. Mit sehr viel Humor wird über die Auswirkungen, der von einer Alibi-Agentur erfundenen Alibis erzählt. Bisher sind 3 Bücher erschienen und ich hoffe auf mehr.
„Traum. Wald. Tod.“ von M. C. Poets ist ein Psychothriller, der unter die Haut geht.
Eine Übersicht der im Juni 2016 gelesenen Bücher ist in Mein Lesejahr 2016 zusammengestellt.
Für die Aktion Das Jahr des Taschenbuchs #djtb16 habe im Juni „Die lebenden und die Toten“ von Nele Neuhaus gekauft. Es ist bereits das siebte Band der Reihe mit Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein.
Buchbesprechungen
„Das Mädchen mit den blauen Augen“ von Michel Bussi
Kurz vor Weihnachten 1980 stürzt in den französischen Alpen ein Flugzeug ab. Der einzige Überlebende des Fluges von Istanbul nach Paris ist ein 3 Monate altes Baby. Es ist unmöglich die Identität des Mädchens festzustellen, denn es war noch ein zweites gleichaltriges Mädchen im Flugzeug und DNA-Test waren damals nicht möglich. Durch ein Gericht wurde entschieden, dass das Mädchen Emilie Vitral heißt und Lyse-Rose de Carville wurde für tot erklärt.
1998 findet ein Privatdetektiv die wahre Identität des Mädchens heraus. Weil Emilie die Wahrheit erfahren soll, schickte er ihr seine Aufzeichnungen zu ihrem 18. Geburtstag. Einen Tag später ist der Detektiv tot.
Beide Großelternpaare sind davon überzeugt, dass ihr Enkelkind überlebt hat. Auf der einen Seite steht die Familie Vitral aus der Normandie, die aus einfachen Verhältnissen kommt. Die Famile de Carville hat ihren Sitz in Paris und ist sehr vermögend. Nach dem Gerichtsurteil beauftragt Mathilde de Carville einen Privatdektiv, um die Wahrheit zu finden.
Emilie gibt die Aufzeichnungen ihrem Halbbruder Marc zu lesen und verschwindet spurlos. Marc sucht seine Schwester, denn er liebt Emilie und möchte beweisen, dass sie nicht seine Halbschwester ist. Er recherchiert anhand der Aufzeichnungen auf eigene Faust.
Der Roman liest sich, wie ein Krimi. Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven. Eingeflochten sind stückweise die Aufzeichnungen des Privatdetektivs, in denen die Ereignisse seit dem Jahr 1980 geschildert werden. Die Charaktere sind interessant und gut gezeichnet. Die Suche nach der Wahrheit ist sehr spannend geschrieben, überraschende Wendungen inklusive.
„Todesstrand“ von Katharina Peters
Emma Klar eröffnet in Wismar ein Detektivbüro. Die leidenschaftliche Polizistin hat nach einem missglückten Einsatz, bei dem sie in die Gewalt der Täter geriet, eine neue Identität angenommen. Sie hat nur noch ein Ziel vor Augen, ihren Peiniger zu finden und hinter Gitter zu bringen. Johanna Krass, Kommissarin des BKA, überredet Emma als verdeckte Ermittlerin zu arbeiten und einen Mädchenhändlerring auffliegen zu lassen. Als Emma auf einem Foto ihren Peiniger wieder erkennt, wird sie unvorsichtig und bringt sich und andere in Gefahr.
Der Ostsee-Krimi „Todesstrand“ von Katharina Peters hat mir bis auf den Schluss gut gefallen. Die Auflösung wird sehr schnell abgehandelt und so bleiben noch Fragen offen. Die Ermittlungsarbeit von Emma und Johanna wird sehr spannend erzählt. Die verschiedenen Perspektiven steigern die Spannung. Die Idee, die beiden als verdeckte Ermittlerinnen agieren zu lassen, gefällt mir sehr gut und ist glaubwürdig umgesetzt. Die Charaktere werden glaubhaft dargestellt. Trotzdem bin ich mit Emma nicht ganz warm geworden und kann einige ihrer Handlungen nicht ganz nachvollziehen. Johanna ist mir viel sympathischer, ein Charakter mit Ecken und Kanten.
Bei der Thematik Mädchenhandel stehen nicht die Mädchen im Vordergrund, sondern die Drahtzieher des Mädchenhändlerrings und die Männer, die ihre sexuellen Praktiken ausleben wollen und den Tod der Mädchen in Kauf nehmen. Die Mädchen als Ware behandeln, vergewaltigen, missbrauchen oder gar töten. Die Schilderungen der misshandelten Mädchen werden nicht zu sehr thematisiert, sondern eher als Fakten dargelegt.
„Todesstrand“ ist spannender, unterhaltsamer Krimi mit bildhaft beschriebenen Schauplätzen.
„Die Therapie“ von Sebastian Fitzek
Die 12-jährige Tochter von Dr. Viktor Larenz ist unter mysteriösen Umständen verschwunden. Es gibt kein Lebenszeichen, aber auch keine Leiche. Ist Josy entführt worden? Die eigentliche Handlung beginnt 4 Jahre später. Der bekannte Psychiater fährt in sein Ferienhaus, der auf einer einsamen Insel liegt. Eines Tages taucht eine Frau bei ihm auf, die unbedingt von ihm behandelt werden möchte. Sie leidet an Wahnvorstellungen, in denen ein kleines Mädchen auftaucht, das Viktor an seine Tochter Josy erinnert. Wider besseres Wissen beginnt er mit der Therapie. Daraufhin ereignen sich immer mehr seltsame Vorkommnisse.
Der Thriller ist gut und spannend geschrieben. Einige Passagen finde ich zu langatmig erzählt. Es ist ein origineller Ansatz, das Thema Schizophrenie in Form von Therapiesitzungen abzuhandeln. Es ist nichts, wie es scheint. Allerdings wird mir die Rolle der unbekannten Patientin zu früh greifbar. Erst im Epilog wird die überraschende Auflösung präsentiert.
Mir hat der Thriller gut gefallen, konnte mich aber nicht richtig fesseln. Ich habe von Sebastian Fitzek bereits „Passagier 23″ gelesen, der mich auch nicht wirklich überzeugen konnte.
„Mord auf Seite 3“ von Nika Lubitsch
Die Journalistin Jessica Bergmann soll über das Mädchen Zoe einen Artikel auf Seite 3 schreiben. Das Mädchen wurde tot in einem Berliner Wald gefunden. Kurz darauf wird ihre Tante Angela, eine berühmte Krimiautorin, erdrosselt in ihrem Landhaus aufgefunden. Jessica erbt nicht nur das Landhaus, sondern auch das gesamte Vermögen ihrer Tante. Durch ihre Recherchen kommt sie einem Familiengeheimnis auf die Spur und einem gesuchten Frauenmörder gefährlich nahe.
Jessica geht der Mord an Zoe sehr nahe und sie hat Schwierigkeiten den Artikel zu schreiben. Zusätzlich machen ihr private Probleme zu schaffen. Ihr Freund ist krankhaft eifersüchtig. Doch ihr größtes Problem ist ihr schlechtes Verhältnis zu ihrem Vater. Einzig ihre Tante Angela ist ihr eine Stütze. Nach ihrem Tod tut sie sich schwer, ihren Alltag fortzuführen. Die Geheimnisse der Vergangenheit belastet sie. Sie weiß nicht mehr, wem sie trauen kann und wer nur hinter ihrem neu erworbenen Vermögen her ist.
Der Thriller „Mord auf Seite 3“ ist in einem erfrischenden Schreibstil geschrieben. Die Charaktere sind gut beschrieben. Es gibt keine eindeutigen guten oder bösen Charaktere. Verschiedene Perspektiven erhöhen die Spannung. Der Thriller fesselt von Anfang an. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Falsche Spuren, viele Verdächtige und überraschende Wendungen halten den Leser in Atem.