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Hüttenkatz – Kaspar Panizza

Cover Hüttenkatz

Ich bin ein Fan der Katze Frau Merkel und ihres “Dosenöffners” Kommissar Steinböck und seinem Team. Die Erwartungen an den neuen Kriminalroman “Hüttenkatz” waren groß und ich wurde nicht enttäuscht. 

Die Handlung

Klassentreffen nach 30 Jahren. Kommissar Steinböck ist neugierig auf seine Klassenkameraden, nur die Lokation, eine einsam gelegene Berghütte, gefällt ihm nicht. Er ist kein Freund der Berge, sie sind ein “überflüssiges Hindernis auf dem Weg zum Gardasee”. Was er nicht ahnt, die Katze Frau Merkel hat sich als blinder Passagier in den VW-Käfer geschmuggelt. Auf der Hütte wartet die erste Überraschung, ein totgeglaubter Klassenkamerad taucht auf. Die zweite Überraschung folgt am nächsten Morgen, zwei Tote in der Sauna. Steinböck ist in seinem Element und fängt an zu ermitteln. 

Frau Merkel und das mörderische Klassentreffen

Ein Klassentreffen nach 30 Jahren sorgt immer für Überraschungen, die bei Weitem nicht so spektakulär sind, wie auf dieser abgelegenen Hütte. Ein Totgeglaubter taucht auf und gibt brisante Details aus dem Leben jedes Einzelnen preis. Als er am nächsten Morgen tot in der Sauna liegt, hat fast jeder ein glaubhaftes Motiv. Wollte der Täter weitere Enthüllungen verhindern? Einer von ihnen ist ein Mörder, aber wer ist es? Wird es noch weitere Opfer geben? Kommissar Steinböck hat es nicht leicht, der Fall hält immer wieder überraschende Wendungen und falsche Spuren parat. 

Wie im richtigen Leben, sind sympathische und unsympathische Mitschüler darunter. Der Autor Kaspar Panizza beschreibt treffend die unterschiedlichen Charaktere und geht sehr kreativ bei der Namensgebung vor. Den Kleinkriminellen Peter Obstler und den Staatssekretär Ferdel Bruchmayer (Steinböcks Intimfeind Nr. 1) kennen wir schon aus den anderen Krimis. Hanni Kümmelkorn, die Hüttenwirtin ist esoterisch angehaucht und vermutet hinter allem, eine Verschwörung. Sie ist das ideale “Opfer” für die Katz Frau Merkel. 

Die Katze Frau Merkel ist nicht irgendeine Katze, sie kann mit Steinböck kommunizieren und seine Gedanken lesen. Sie äußert sehr kritische, manchmal zynische Bemerkungen, die immer ins Schwarze treffen. Die Zwiegespräche der beiden sind nicht immer politisch korrekt. Außerdem hat Frau Merkel ein Faible für Emil, “ihrem großen Bruder”.

“Ich habe sie genau da, wo sie mich haben wollte.”

“Dosenöffner” Steinböck über die Katze Frau Merkel (Seite 116)

Selbstverständlich gibt es ein Wiedersehen mit dem restlichen Münchner Team, dem Rollifahrer Emil und Ilona Hasleitner. Emil Mayer junior, der sich selbst mit den Worten vorstellt: “Neger, Rollstuhlfahrer und 60er Fan”, entfacht mit seinem Spruch unter den Mitschülern eine Debatte über “Political Correctness”. Er versucht, sich politisch korrekt vorzustellen: “Gestatten, Emil Mayer junior, mittelstark pigmentierter Afro-Bayer, der aufgrund einer körperlichen Verletzung auf ein Fahrzeug angewiesen ist … und 60er Fan.” (“Hüttenkatz” Seite 100)

Am Ende des Buches äußert sich der Autor Kaspar Panizza in einer Anmerkung zu “Political Correctness”, dessen Meinung ich teile.

Wie hat mir der Kriminalroman „Hüttenkatz“ gefallen?

In dem Kriminalroman “Hüttenkatz” stehen die Mordermittlungen im Vordergrund. Die Auflösung ist nicht vorhersehbar und auch nicht aus dem Hut gezaubert, sondern logisch begründet. Ein starkes Motiv hatten sie fast alle, aber nur einer ist der Täter. 

“Hüttenkatz” ist, wie alle Bände dieser Reihe originell, spannend und unterhaltsam geschrieben und nimmt Bezug zu gesellschaftspolitischen Themen. Neben der „Teufelskatz“ mit dem “fliegenden Spaghettimonster” hat mir die “Hüttenkatz” am besten gefallen. Ich mag diesen schwarzen Humor mit Situationskomik. Die Schauplätze sind bildhaft beschrieben und, auch ohne Ortskenntnis, gut vorzustellen. Der Münchner Dialekt wird recht sparsam verwendet und ist gut verständlich

Fazit

„Hüttenkatz“, der vierte Band dieser Reihe ist genauso gut geworden, wie die Vorgängerbände, was leider bei Reihen nicht immer der Fall ist. Ich bin wieder total begeistert und freue mich über ein erneutes Wiedersehen mit Steinböck, Merkel & Co.

  1. „Saukatz“
  2. Teufelskatz
  3. Glückskatz
  4. „Hüttenkatz“
  5. „Grantlkatz“

Der humorvoll bissig geschriebener Krimi ist eine klare Leseempfehlung von mir.


Das Buch wurde mir freundlicherweise vom Gmeiner Verlag für die Rezension zur Verfügung gestellt. Das Buch habe ich im Rahmen einer Leserunde auf LovelyBooks gelesen.


Autor

Kaspar Panizza wurde 1953 in München geboren. Er stammt aus einer Künstlerfamilie. Die Arbeiten seines Vaters, eines bekannten Kunstmalers, prägten ihn ebenso wie die vor mehr als 100 Jahren entstandenen, von der Zensur bedrohten Bücher seines Urgroßonkels Oskar Panizza.
Nach dem Pädagogik-Studium machte Kaspar Panizza eine Ausbildung zum Fischwirt. Später entdeckte er seine Liebe zur Keramik. Nach abgeschlossener Ausbildung mit Meisterprüfung arbeitete Kaspar Panizza zunächst als Geschirr-Keramiker und später als Keramik-Künstler im Allgäu. 2004 übersiedelte er nach Mallorca, wo er eine Galerie mit Werkstatt betrieb und zu schreiben begann.
Seit 2009 lebt Kaspar Panizza in Ribnitz-Damgarten an der Ostsee und betreibt dort zusammen mit seiner Ehefrau ein Keramik-Atelier. (amazon)

Informationen zum Buch:

Cover Info Hüttenkatz

Titel: Hüttenkatz
Autor: Kaspar Panizza
Genre: Kriminalroman
Print-Ausgabe: 256 Seiten
Ausgaben: E-Book, Taschenbuch, Audio-CD
Verlag: Gmeiner Verlag (11. September 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3839225108
ISBN-13: 978-3839225103

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Unter Buchreihen Krimis und Thriller von A-Z und Trilogien und andere Mehrteiler von A-Z findest du eine Übersicht über Reihen, die ich gerne lese.


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Kategorie: Rezensionen

von

Profilbild Kristina

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