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Rückblick November 2016 – Blind Date

Cover Rückblick November 2016

Blind Date war das Novembermotto der Motto Challenge. Wir sollten also Bücher von Autoren lesen, von denen wir bisher noch nichts gelesen haben. Ich habe diesen Monat fünf neue Autoren kennengelernt. Mein Rückblick November 2016

Rückblick November 2016

Zu den Autoren, die ich regelmäßig lese, gehört Béla Bolten. Seine Berg-und-Thal-Thriller kenne ich alle. Deswegen war ich auf den Thriller „Spiegeltod“ gespannt, der weitab vom Bodensee spielt.

Mit „Mainschatten“ stellte Anja Mäderer die Fortsetzung von „Mainleid“ vor, die mir auch sehr gut gefallen hat. In „Mainschatten“ ermittelt Nadja Gontscharowa undercover in einer würzburger Tanzschule.

Von der Autorin Petra Mattfeldt habe ich zwar noch nichts gelesen, fand aber heraus, dass sie unter dem Pseudonym Ellin Carsta, historische Romane schreibt. Von Ellin Carsta habe ich bereits einige Bücher gelesen.

Eine Übersicht der im November gelesenen Bücher ist in Mein Lesejahr 2016 zusammengestellt.

Buchbesprechungen

„Der Pfauenfedernmord“ von Ulrike Busch

Wie jedes Jahr treffen sich drei Ehepaare in Kampen auf Sylt. Dieses Jahr feiern sie gleich zwei Jubiläen. Das 25 jährige Bestehen des Freundeskreises und die Silberhochzeit des Schönheitschirurgen Dr. Claus Wiederkehr aus Hamburg und seiner Frau Valerie. Ein paar Tage später ist einer von ihnen tot. Für die Kripo Wattenmeer ist klar, dass der Täter im Freundeskreis zu finden ist.

„Der Pfauenfedernmord“ ist ein unterhaltsam geschriebener Krimi. Kennt man seine Freunde wirklich? Jeder aus dem Freundeskreis hätte ein Mordmotiv. Jeder ist verdächtig und der Leser rätselt mit. Es schleichen sich Klischees über die schönen Reichen und ihre Freizeitgestaltung ein. Die beiden Kommissare haben mich nicht ganz überzeugt.

Für einen Regionalkrimi ist mir zu wenig Lokalkolorit vorhanden. Es wird zwar viel Tee getrunken, aber der Krimi hätte überall spielen können. Zu dem tollen Titel „Pfauenfedernmord“ hätte mir ein Cover mit Pfauenfedern besser gefallen.

„Malocchio – Der böse Blick“ von Patrizia Zannini

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges verliebt sich der junge Amerikaner Jack in die Italienerin Letizia. Jack muss zurück in die Staaten, verspricht aber bald wieder zu kommen, doch er kehrt nie wieder zurück. Maria ist fest überzeugt, dass Jack ihre Enkelin ins Unglück gestürzt hat, und verflucht ihn. Damit löst sie eine Kette von Unglücksfällen in Jacks Familie aus. Doch Maria kann die Tragödie nicht mehr stoppen.

Der Roman beschreibt die Tragödie um Jacks Familie und den Lebensweg von Letizia. Wie geht die Familie mit den vielen Unglücksfällen um? Liebe und Hass liegen nah beieinander. Jacks Vater will das Image einer erfolgreichen Familie um jeden Preis erhalten. Letizia baut sich ein neues Leben auf, das auf einer Lüge basiert. Die beiden Familiengeschichten sind miteinander geschickt verwoben und spannend zu lesen. Dennoch ist es für mich mehr ein Roman, als ein Thriller. Der böse Blick ist ein Aberglaube, der auch in der italienischen Kultur verwurzelt ist. Das Cover finde ich sehr gelungen.

„Der Sommer, in dem es zu schneien begann“ von Lucy Clarke

Einige Monate nach ihrer Hochzeit mit Jackson, verliert Eva ihren Mann durch einen Unfall. So glücklich sie war, so tief ist ihre Trauer. Eva beschließt nach Tasmanien zu fahren, um ihre Trauer mit Jacksons Familie zu teilen. Doch Jacksons Vater und Bruder verhalten sich sehr abweisend und wollen mit Eva nicht sprechen. Sie gibt nicht auf und nach und nach taucht sie in die Vergangenheit ihres Mannes und stößt auf eine schockierende Wahrheit. Wer war Jackson wirklich?

„Der Sommer, in dem es zu schneien begann“ ist eine ungewöhnliche und sehr fesselnd geschriebene Story, die sich wie ein Krimi liest. Eva versucht ihre Trauer an den Orten zu bewältigen, an denen ihr verstorbener Mann gelebt hat. Immer häufiger kommt es zu unerklärlichen Vorfällen. Im Mittelpunkt des Romans stehen Liebe, Lügen und Verrat und wie Eva damit umgeht. Es ist eine Geschichte über Liebe und Neuanfang. Lesenswert sind auch die schönen Landschaftsbeschreibungen.

„Spiegeltod“ von Béla Bolten

Der amerikanische Geschäftsmann und Milliardär Jacob P. Adams wird auf der Überfahrt von Hamburg nach New York von Terroristen entführt. Die fieberhafte Suche auf dem Kreuzfahrtschiff bleibt erfolglos. Eine Spur führt nach Berlin, wo sich ein Mann vom Hochhaus gestürzt hat, der Adams ähnlich sieht. Eine andere Spur führt zu den Geschäften, die Adams mit dem Geheimdienst geführt hat.

„Spiegeltod“ ist ein fesselnd geschriebener Thriller, in dem ein Mann verzweifelt um sein Leben und seine Identität kämpft. Es geht nicht einfach um Gut und Böse, sondern um die Frage, wie weit darf man gehen, um die eigenen Interessen zu verfolgen. Ein Thriller um militärische Geheimaufträge, Gier und Macht. Nach den ersten Kapiteln, die mir etwas zu langatmig sind, nimmt der Thriller Fahrt auf und bleibt spannend bis zum Schluss.

Mit „Spiegeltod“ beweist Béla Bolten, dass er auch andere spannende Thriller schreiben kann, als seine Berg-und-Thal-Thriller vom Bodensee.

„Mandelblütenliebe“ von Anja Saskia Beyer

Eigentlich wollte Milla in wenigen Wochen heiraten. Als sie vom Tod ihrer spanischen Großmutter erfährt, ist sie irritiert. Ihre Mutter hatte ihr erzählt, ihre Großmutter wäre bereits vor Jahren gestorben. Eine Erklärung bleibt ihr ihre Mutter schuldig. Milla fliegt nach Mallorca, um mehr über ihre Großmutter Abigail zu erfahren.

„Mandelblütenliebe“ ist ein berührender Liebesroman mit ernstem Hintergrund, der auf zwei Zeitebenen erzählt wird. Abigail, eine konvertierte Jüdin, verliebt sich in den 50er Jahren in einen Deutschen und kann sich nur heimlich mit ihm treffen. Deutlich werden nicht nur die Konflikte zwischen den konvertierten Juden, den Spaniern und den Deutschen, sondern auch die schwierige Rolle einer emanzipierten Frau auf Mallorca der Nachkriegszeit.

Auf der Suche nach Antworten bekommt Milla die Chance, ihren Tochter-Mutter-Konflikt beizulegen und ihre Zukunft neu zu überdenken.

„Halleluja!“ von Johanna Alba und Jan Chorin

Als sein Mentor und engster Vertrauter Kardinal Rotondo, auf dem Altar von einem herabfallenden Engel erschlagen wird, beschließt Papst Petrus II den Täter selbst zu suchen.
Sehr zum Missfallen seiner strengen Haushälterin Immaculata ist Petrus ein lebensfroher Papst, der Vino und gutes Essen, vor allem aber den italienischen Fußball liebt. Er büchst des Öfteren aus, um seinen Café und Dolce zu genießen und auf seiner Vespa durch Roms Straßen zu düsen. Zusammen mit seinem Sekretär Francesco und seiner unkonventionellen Pressesprecherin Contessa Giulia, ermittelt er auf eigene Faust und kommt Commissario Brunelli in die Quere. Mit Witz und Gottes Beistand gehen sie den Spuren nach und versuchen weitere Morde zu verhindern und den Täter zu fassen.

Der Krimi ist locker, leicht und humorvoll geschrieben und trotzdem spannend bis zum Schluss. Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet. Ein modernes Märchen mit einem sympathischen und gewitzten Papst. „Halleluja!“ ist der Auftakt zu einer Reihe Papst-Krimis mit Petrus II.

„Tod und Spiele“ von Petra Mattfeldt

Kommissar Falko Cornelsen macht ein paar Tage Urlaub bei seinem Freund Kommissar Oliver König in Flensburg. Als in einem Dominastudio ein Rechtsanwalt tot aufgefunden wird, ist es mit dem Urlaub vorbei und Falko unterstützt als Profiler die Flensburger Kollegen bei ihren Ermittlungen. Kurz darauf erhängt sich ein Richter in seinem Büro. Mord oder Selbstmord? Parallel dazu wird über eine Gruppe von Kindern berichtet, die gefangen gehalten werden.

Der Klappentext des Thrillers ist sehr irreführend und lässt eine ganz andere Geschichte vermuten. Es ist bereits der zweite Thriller mit Falko als Ermittler. Mir hat der Thriller gut gefallen. Das Thema Missbrauch ist gut umgesetzt, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Zur Spannung tragen sicherlich die verschiedenen Handlungsstränge bei. Die noch offenen Fragen werden im Epilog beantwortet.


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