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Rückblick Februar 2017 – Beeindruckende Romane und kurzweilige Krimis

Cover Rückblick Februar 2017

Der Februar ist bekanntlich ein sehr kurzer Monat. Trotzdem habe ich mehr gelesen, als im Januar. Vielleicht liegt es daran, dass ich mich für Fasching und Karneval nicht mehr so begeistern kann wie früher. Mein Rückblick Februar 2017.

Rückblick Februar 2017

Den Februar eingeläutet hat der berührende Roman aus Irland „Das Geheimnis jener Tage“ von Zoë Miller. Eine junge Frau taucht in die Vergangenheit ihrer verstorbenen Mutter ein und kommt einem Geheimnis auf die Spur, das ihr Leben verändert.

Nach diesem Roman war ein humorvolles Buch „Ich koch dich tot“ von Ellen Berg genau das Richtige. Danach folgten mit „Fremde Geliebte“ von B. C. Schiller und „Zwillingslüge“ von Béla Bolten zwei Thriller, bevor ich wieder einen berührenden Roman „Das Mohnblütenjahr“ von Corina Bomann gelesen habe. Ein weiteres unterhaltsames und humorvolles Buch sollte folgen. Aber … „Happy End – Die stillen Örtchen dieser Welt“ von Nina Sedano hatte nicht gehalten, was es versprach. Warum? Das kannst du weiter unten in der Kurzrezi nachlesen.

Wieder versöhnt mit meiner Buchauswahl haben mich zwei Kriminalromane, die den Monat abgeschlossen haben. Ein Wiedersehen mit Willa Stark in „Anton zaubert wieder“, dem dritten Band dieser Reihe von Isabella Archan. In die Welt der Goldenen Zwanziger führte mich „Noble Gesellschaft“ von Joan Weng.

Mit meiner Auswahl der Bücher im Februar war ich so weit zufrieden. Ich nahm auch an drei sehr interessanten Leserunden bei LovelyBooks teil.

Eine Übersicht der gelesenen Bücher ist in Mein Lesejahr 2017 zusammengestellt.

Buchbesprechungen

„Ich koch dich tot“ von Ellen Berg

Vivi ist eine leidenschaftliche Köchin und kocht am liebsten für ihren Mann. Als der Haustyrann eines Tages beim Essen Pfeffer mit Rattengift verwechselt, ist sie eine reiche Witwe. Sie lernt Richard kennen und verliebt sich in ihn. Eines Tages erkennt sie, dass er sie von Anfang an, betrogen hat. Sie kocht für ihn und verwendet ein besonderes Gewürz. Fortan kocht sie für jeden, der ihr übel mitspielt, ein ganz besonderes Gericht. Dann lernt sie Jan kennen und lieben. Als ihr immer wieder Unfälle passieren, beschleicht sie jedoch ein ungeheuerer Verdacht.

Vivi ist eine ganz normale Frau, die nach langen Ehejahren lernen muss, auf eigenen Füßen zu stehen. Nach dem Unfalltod ihres Mannes muss sich Vivi neu orientieren. Als sie weiß, was sie will, setzt sie alles daran, es zu bekommen. Auf Vivi, die von sich selber sagt, dass sie nicht „Die hellste Kerze auf der Torte“ ist, stürzen unerwartete Ereignisse ein, mit denen sie fertig werden muss.

Das Thema ist nicht neu. Ellen Berg gelingt es aber, es witzig und humorvoll neu zu interpretieren. Der Roman ist mit vielen flotten Sprüchen und Zitaten gespickt, die sich gut in die Geschichte einfügen. „Ich koch dich tot“ ist ein kurzweiliger Unterhaltungsroman, der die Laune hebt und den Alltag vergessen lässt.

„Fremde Geliebte“ von B. C. Schiller

Der Ex-BND Agent David Stein erhält einen Anruf von seinem alten Freund Pieter Ahrens, mit der Bitte herauszufinden, was es mit den „sieben Hornissen“ aus sich hat. Kurze Zeit später ist der Diplomat spurlos verschwunden. Die wenigen Fakten reichen zunächst nicht aus, um eine offizielle Unterstützung der „geheimen Abteilung“ zu bekommen. Er ermittelt auf eigene Faust, um das Rätsel der Hornissen zu lösen und verspricht der Witwe Isabell ihren Mann zu finden.

„Fremde Geliebte“ ist bereits die fünfte Fortsetzung der David Stein Reihe. Der neue Thriller ist spannend und temporeich, wie die Vorgänger. David Stein agiert wieder an internationalen Schauplätzen. Technische Unterstützung erhält er von Robyn, dem Wunderkind mit mehreren Doktortiteln. Die Strategin und IT-Spezialistin steht ihm zur Seite. Etwas delikat ist die Rolle der neuen Chefin der Abteilung, die ein Verhältnis mit Pieter hatte, und deswegen David Stein auch ohne Auftrag agieren lässt.

Die Charaktere sind gut gezeichnet, die Schauplätze detailliert beschrieben. Mit der Seitenzahl steigt auch die Spannung. Die Geschichte ist beängstigend realitätsnah. Ein echter David Stein Thriller, der viel zu schnell ausgelesen war. Trotzdem fand ich „Fremde Geliebte“ nicht ganz so überzeugend, wie die Vorgänger.

Die David Stein-Reihe von B. C. Schiller.

„Zwillingslüge“ von Béla Bolten

Ein Bestattungsunternehmer macht kurz vor einer Beerdigung einen grausamen Fund. Im Sarg liegt als „Beigabe“ die Leiche des 7-jährigen Leon, der an einer Überdosis Morphium starb. Am Fuß hat er die Zahl 9 eintätowiert, die den Ermittlern Rätsel aufgibt. Am nächsten Tag verschwindet eine Mutter mit ihrem Sohn Felix spurlos. Haben die beiden Fälle miteinander zu tun?

Ein neuer Fall, eine neue Herausforderung für Berg & Thal aus Konstanz. Auch der 13. Fall beschäftigt sich mit einem brisanten Thema, das Béla Bolten zu einem spannenden und beängstigenden Thriller verarbeitet. Bleibt zu hoffen, dass das Szenario nicht Wirklichkeit wird. Mehr zum Fall möchte ich nicht verraten, sonst wäre die Spannung weg. Über die privaten Hintergründe erfährt man diesmal sehr wenig. Dafür werden die Handlungsorte rund um den Bodensee liebevoll und detailliert beschrieben.

Das sympathische Ermittlerteam aus Konstanz ist mir inzwischen ans Herz gewachsen. Der Espresso trinkende Kommissar Alexander Thal, die Kommissarin Bettina Berg, die inzwischen Mutter einer Tochter geworden ist und Jonas Quandt, der ständig eine thailändische Wachmacherbrause in sich hineinschüttet. Das Team komplettiert Stephanie Bohlmann, die sich vom „Nesthäckchen“ zur tüchtigen Kommissarin gemausert hat. Zum Team gehört auch der Kriminaltechniker Hartmut Grendel und die Gerichtsmediziner Restle und Fiona Lee, eine Schwäbin koreanischer Abstammung. Es ist schön zu beobachten, wie sich die Charaktere im Laufe der Zeit verändern.

In der Liste der Berg & Thal-Reihe kannst du auch sehen, welche Fälle ich bisher rezensiert habe.

„Das Mohnblütenjahr“ von Corina Bomann

Nicole ist Ende dreißig, glücklich und endlich schwanger. Ihr Lebensgefährte will kein Kind und verlässt sie. Bei einer Untersuchung erfährt Nicole, dass ihr Kind einen vererbten Herzfehler hat. Sie fährt zu ihrer Mutter Marianne, um mehr über ihren Vater zu erfahren, den sie nicht kennt und über den Marianne nie sprechen wollte. Nach anfänglichem Sträuben erzählt sie ihrer Tochter über ihr Austauschjahr als Lehrerin in Frankreich der Nachkriegszeit. Nicole macht sich auf die Suche nach ihrem Vater.

Der Roman wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Nicoles Geschichte in der Gegenwart und Mariannes Leben in der Vergangenheit. Nicole sucht nach ihren Wurzeln und Marianne lässt Ereignisse lebendig werden, die sie am liebsten vergessen hätte.

Die Rahmenhandlung ist eine Liebesgeschichte. In dem Roman geht es aber um mehr, nämlich um die deutsch-französische Freundschaft. Nach zwei Weltkriegen waren die wenigsten Franzosen zu einer Freundschaft mit Deutschland bereit. Insbesondere im Grenzgebiet Elsass-Lothringen. Der Roman schildert, wie die junge Marianne als Austauschlehrerin in einer Kleinstadt in Lothringen, sich behaupten musste. Marianne, die von Frankreich so begeistert war, dass sie schon als Kind Französisch lernte. Endlich wurde ihr Traum wahr und sie durfte in Frankreich leben. Überrumpelt von der Erkenntnis, dass sie nicht willkommen war, lernt sie mit der Situation umzugehen. Marianne schildert die Ereignisse sehr glaubwürdig. Die Ressentiments gegen die Deutschen konnte ich, noch in den 70er Jahren in kleinen Ortschaften auf dem Land, selber erleben. Ein Stück Geschichte unterhaltsam und spannend verpackt.

„Happy End – Die stillen Örtchen dieser Welt“ von Nina Sedano

Nina Sedano hat als Rucksacktouristin viele Länder dieser Welt bereist. Sie interessiert sich nicht nur für die Kultur des jeweiligen Landes, sondern auch für die stillen Örtchen dieser Welt. Der Klappentext kündigt unterhaltsame, interessante und unglaubliche Geschichten rund um das WC an, die den Leser zum Staunen bringen sollen.

Ich erwartete ein Buch mit Urlaubsgeschichten, in denen das WC im Mittelpunkt steht. Ich bin nicht so weit gereist, wie die Autorin, hatte aber einige lustige, interessante und unglaubliche Erlebnisse mit den stillen Örtchen im In- und Ausland. Ich war neugierig, was die Autorin erlebt hat. Meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt. Ich bin enttäuscht, dass die Autorin nur über einige wenige Urlaubserlebnisse berichtet. Die Kapitel beginnen meist mit einer kurzen Einleitung und dann folgt eine Aneinanderreihung von Meldungen (Zeitung?) aus aller Welt, die einen Bezug zum WC haben. Ein Kapitel besteht nur aus Witzen, ein anderes beschäftigt sich mit der Frage nach der Toilette in verschiedenen Sprachen. Weitere Kapitel berichten über die Tierwelt, Kläranlagen, Wasser und Hygiene. Am besten hat mir noch das Kapitel über die Geschichte und Bedeutung der WCs, Pardon Latrinen, im alten Rom gefallen. Interessiert las ich auch über die Erfindung der Klospülung und des Toilettenpapiers.

Als unterhaltsame Lektüre kann ich das Buch nicht empfehlen. Die ein Paar Urlaubsgeschichten sind in einer einfachen Sprache und nicht spannend genug geschrieben. Wer jedoch Fakten und Anekdoten zum stillen Örtchen sucht, wird sie hier finden.


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Profilbild Kristina

Ein Leben ohne Bücher? Unvorstellbar! Ich liebe es in fremde Welten einzutauchen und die Welt draußen zu vergessen. Beim Lesen kann ich mich am besten entspannen. Geht es dir genauso? Dann verpasse keine neuen Artikel und abonniere sie per E-Mail.