Rezensionen
Schreibe einen Kommentar

Perchtenjagd – Maja & Wolfgang Brandstetter

Cover Perchtenjagd

Das Cover, der Titel und der Klappentext erregten meine Aufmerksamkeit. Der Handlungsort Salzburg verstärkte meinen Wunsch, das Buch zu lesen. Entdeckt habe ich den Kriminalroman „Perchtenjagd“ bei LovelyBooks. Ich hatte auch noch das Glück, ein Gratisexemplar für die Leserunde zu gewinnen.

Die Handlung

Auf dem Adventsmarkt in St. Wolfgang verschwindet die fünfjährige Marie spurlos. Wurde sie von den Perchtenläufern entführt, die gerade vorbeizogen? Der Salzburger Kripochef “Nepo” Nepomuk Wallner tappt im Dunkeln und bittet den Gerichtspsychologen Thomas Meiberger um Hilfe. Währenddessen finden Bergwanderer eine männliche Leiche mit Maries Teddy im Arm. Der Entführungsfall erscheint plötzlich in einem anderen Licht. Meiberger sieht Parallelen zu einen alten Fall. Will ein Psychopath am Heiligen Abend ein mörderisches Krippenspiel aufführen? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, doch der Täter ist immer einen Schritt voraus.

Um was geht es in diesem Kriminalroman?

Der Gerichtspsychologe Meiberger ist eine interessante Figur, die mir immer sympathischer wurde. Nach und nach kommen die privaten Verstrickungen mit dem Polizeichef “Nepo” Nepomuk Wallner ans Licht. Meiberger ist nicht nur forensischer Psychologe, sondern auch ein Zauberkünstler. Sein eigenständiges Denken und Handeln verführen ihn zu Alleingängen, von denen Nepo nicht gerade begeistert ist. Die beiden sind wahrlich kein Dream-Team und der Schlagabtausch der beiden ist bemerkenswert und amüsant. Wo Nepo auftaucht, ist meist sein junger schaumrollensüchtiger Assistent Kevin Ganslinger nicht weit. 

Zwischendurch meldet sich der Täter, der sich selbst als den Teufel bezeichnet, zu Wort und lässt uns an seinen Gedanken teilhaben. 

„Weihnachten. Das war was. Als der Teufel noch klein war.“

„Perchtenjagd“ Seite 57

Dem Fall liegt ein reales psychologisches Phänomen zugrunde. Die psychologischen Aspekte werden verständlich anhand von Beispielen erläutert. In einem Nachwort erklärt Magister Alexander Gappmaier die Aufgaben der forensischen Psychologie und die Entstehung der Figur Meiberger (siehe auch seine Rezension bei Amazon). Gappmaier spricht von Magie und Wissenschaft und der Faszination der Parapsychologie.

Wie hat mir „Perchtenjagd“ gefallen?

Der Schreibstil des Kriminalromans “Perchtenjagd” gefällt mir. Er gibt die Stimmungen und Gedanken gut wieder, ist teils humorvoll, teils satirisch und detailverliebt. Durch witzige und zutreffende Vergleiche und Erklärungen ist der Krimi kurzweilig zu lesen. Von Anfang an wird Spannung erzeugt und viele Kapitel enden mit einem miesen Cliffhanger, ebenso wie der letzte Satz, der auf eine Fortsetzung hinweist.

Die Perspektivwechsel innerhalb eines Kapitels sind geschickt gemacht, so kann man zwischendurch kurze Informationen unterbringen, die kein ganzes Kapitel füllen würden.

Der Kriminalroman spielt in Salzburg und Umgebung, wo die Perchten zum alpenländischen Brauchtum gehören. Ich mag Schauplätze, die ich kenne, so werden die Ortsbeschreibungen für mich noch lebendiger.

In dem Krimi gibt es zwei Szenen, bei denen ich den Kopf geschüttelt habe. Weniger wäre hier mehr gewesen. Die Actionszenen sind zwar spektakulär und gut beschrieben, aber unglaubwürdig. 

Was oder wer sind Perchten?

Weißt du, was Perchten sind? Perchten sind Gestalten aus dem alpenländischen Brauchtum, die vor allem von Ende November bis Ende Januar, in furchterregenden Verkleidungen ihr Unwesen treiben. Unterschieden wird in die guten Schönperchten und die bösen Schirchperchten. Mit den umhängenden Glocken werden die bösen Geister des Winters ausgetrieben. Mehr über die Perchten kannst du bei Wikipedia nachlesen.

TV-Serie „Meiberger – Im Kopf des Täters“

Bevor ich das Buch gelesen habe, kannte ich die Fernsehserie nicht. Ich kann den Sender Servus TV nicht empfangen, doch in der Mediathek wurde ich fündig und habe mir die ersten zwei Folgen angeschaut. Die Rollenbesetzung mit bekannten Schauspielern, finde ich sehr treffend, so ähnlich habe ich mir die Figuren vorgestellt. Fortan hatte ich dann auch Fritz Karl als Meiberger vor Augen. Die Fälle beschäftigen sich mit realen psychischen Störungen und Erkrankungen, die humorvoll aufbereitet werden.

Die beiden Folgen haben mir gut gefallen und ich werde mir noch weitere Fälle ansehen. Im Gegensatz zum Buch waren alle Szenen bisher glaubwürdig.

Die zweite Staffel der Fernsehserie läuft seit dem 05.11.2019.

Fazit

Der Kriminalroman “Perchtenjagd” ist spannend und unterhaltsam geschrieben, konnte mich aber nicht ganz überzeugen. Im direkten Vergleich gefällt mir die TV-Serie besser, sie ist glaubwürdiger und stimmiger.


Das Buch wurde mir freundlicherweise vom Servus Verlag für die Rezension zur Verfügung gestellt. Das Buch habe ich im Rahmen einer Leserunde auf LovelyBooks gelesen.


Autoren – Maja & Wolfgang Brandstetter

Maja und Wolfgang Brandstetter leben und arbeiten in Wien. Sie schreiben Drehbücher, so auch das Drehbuch für die viel beachtete Servus-TV-Prime-Time-Produktion »Meiberger – Im Kopf des Täters« rund um den Gerichtspsychologen Thomas Meiberger, der als forensischer Experte und Zauberkünstler die menschliche Psyche wie kein Zweiter kennt und diese gezielt beeinflussen kann. Die zweite Staffel startet im November 2019 bei Servus TV.

Informationen zum Buch:

Titel: Perchtenjagd
Autor: Maja & Wolfgang Brandstetter
Genre: Kriminalroman
Print-Ausgabe: 256 Seiten
Ausgaben: E-Book, Broschiert
Verlag: Servus; Auflage: 1 (25. Oktober 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3710402336
ISBN-13: 978-3710402333


Hat Dir der Beitrag gefallen? Dann bitte teilen!

Kategorie: Rezensionen

von

Profilbild Kristina

Ein Leben ohne Bücher? Unvorstellbar! Ich liebe es in fremde Welten einzutauchen und die Welt draußen zu vergessen. Beim Lesen kann ich mich am besten entspannen. Geht es dir genauso? Dann verpasse keine neuen Artikel und abonniere sie per E-Mail.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert