Der Krimi „Ohne Skrupel“ beginnt mit der Explosion in der IT-Abteilung. JP Santa Cruz ist in der IT-Abteilung bei einem großen Autozulieferer in München tätig. Durch Zufall findet er heraus, dass Daten manipuliert werden. Neugierig geworden, beginnt er in seiner Freizeit zu recherchieren. Er stößt auf raffiniert eingefädelte Datenmanipulationen, in denen es um sehr viel Geld geht. Bald wird ihm klar, dass ein Syndikat dahinter steckt, der vor nichts zurückschreckt, auch nicht vor Auftragsmord.
Seine Recherchen werden durch eine gewaltige Explosion in der IT-Abteilung, die die ganze Produktion stilllegt, unterbrochen. Sein Vorgesetzter ist tot, JP liegt schwer verletzt im Krankenhaus. Er unterstützt die Kriminalpolizei in ihren Ermittlungen, nicht immer auf legalem Weg. Es ist sehr schwierig, dem Syndikat die illegalen Geschäfte nachzuweisen.
Leider geht das Buch nicht so rasant weiter, wie es anfängt. Es folgt ein weitschweifiger Einstieg mit der Vorgeschichte, wie es zur Explosion kam. Dieser Abschnitt ist jedoch für das Verständnis wichtig. Es ist nicht langweilig, aber auch nicht so fesselnd erzählt. Erst nach der Explosion wird das Buch wieder sehr spannend und bleibt es bis zum Schluss. Die Abhandlungen über das Fliegenfischen oder die Wochenenden mit JP´s Freundinnen, hätte ich persönlich nicht gebraucht. Der Witze erzählende Kollege ist zwar sympathisch, die Witze sind gut aber nicht neu und wirken hier deplatziert.
Die Charaktere sind gut getroffen. Einzig die Figur des JP ist mir zu perfekt und wirkt dadurch arrogant. Sein Charakter ist durchaus interessant, aber ein paar Macken hätten ihm gut getan. Der Hauptkommissar Holzner bedient leider auch so manches „Bayernklischee“ ist aber sonst gut getroffen. Sehr gut getroffen sind die beiden Freunde Fatboy und Mosche und die Mitglieder des Syndikats.
„Ohne Skrupel“ ist logisch aufgebaut und trotz der Fachausdrücke leicht und gut lesbar. Das eigentliche Thema, die Wirtschaftskriminalität im Internet, ist anhand der faszinierenden Krimihandlung anschaulich erklärt. Da weiß einer wo von er spricht. Es ist kein Fantasiegeschwafel, vieles ist leider real und die Datenmanipulationen hätten so passieren können. Das regt zum Nachdenken an.
Cover und Titel
Ein schlichtes Cover für einen Wirtschaftskrimi. Sehr passend finde ich die dargestellten Währungszeichen für Yen, Euro und den Dollar. Der Titel „Ohne Skrupel“ bezieht sich auf die skrupellosen Machenschaften des Syndikats.
Empfehlung
Ein Wirtschaftskrimi, der sich mit der Cyberkriminalität auseinandersetzt, dürfte nicht jedermanns Sache sein. Das Buch ist spannend geschrieben und beschreibt, was alles möglich ist. Nicht von den Fachausdrücken abschrecken lassen.
Autor
Thomas Simoner ist Österreicher und lebt zur Zeit in München. Hauptberuflich ist er in der IT-Branche tätig. Seine Hobbys: Skifahren und Fliegenfischen.
Informationen zum Buch
Titel: Ohne Skrupel
Autor: Thomas Simoner
Genre: Krimi
Print-Ausgabe: 458 Seiten
Ausgaben: Kindle Edition
Sprache: Deutsch
20.10.2015 – Da Buch ist bei Amazon nicht mehr verfügbar.