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Die dunklen Lichter der Stadt – Stefan Holtkötter

Cover Die dunklen Lichter der Stadt

„Die dunklen Lichter der Stadt“ ist ein gelungener, temporeicher Krimi mit Gesellschaftskritik und einem ungewöhnlichen Ermittlerpaar.

Eine drogenabhängige junge Frau wurde von einem Bus überfahren. Alle Indizien sprechen für einen Unfall. Die Kommissarin Rosa Bertram ist jedoch fest davon überzeugt, dass es sich um Mord handelt und die Frau vor den Bus gestoßen wurde.

Dem frischgebackenen Kriminalhauptkommissar Sven Maalouf wird vom Polizeivizepräsidenten Koslowski eine Stelle in der Mordkommission angeboten. Doch die Sache hat einen Haken. Er bekommt die begehrte Stelle nur, wenn er seine Partnerin Rosa Bertram bespitzelt.

Gegensätzlicher könnte ein Ermittlerpaar nicht sein. Sven Maalouf hat sich aus prekären Familienverhältnissen bis zum Kriminalhauptkommissar hochgearbeitet. Seine Kollegin auszuspionieren schmeckt ihm überhaupt nicht und er überlegt, wie er das Problem lösen kann, ohne Rosa zu verraten. Im Team wird er eher zurückhaltend aufgenommen. Sein Chef beurteilt die Menschen nach seiner Herkunft und steht Maalouf sehr ablehnend gegenüber. Der Polizeivizepräsident Koslowski ist ein unangenehmer Zeitgenosse. Er genießt und demonstriert seine Macht, bei jeder sich bietenden Gelegenheit.

Rosa Bertram stammt dagegen aus der reichen Oberschicht, „eine verwöhnte Tochter aus reichem Haus“. Rosa Bertram ermittelt am liebsten im Alleingang und ihre Begeisterung über einen Partner hält sich in Grenzen. Sie ist eine exzellente Ermittlerin mit einer hohen Aufklärungsquote. In der Mordkommission ist sie eine Außenseiterin. Sie gilt als teamunfähig, impulsiv, unberechenbar und starrsinnig. Sie hat Probleme mit Hierarchien und Vorschriften. Rosa wird mir erst nach und nach sympathischer.

Es ist spannend zu verfolgen, wie sich Maalouf und Rosa im Laufe der Ermittlungen zusammenraufen. Alle Charaktere sind gut gewählt und glaubwürdig umgesetzt.

Die Herkunft und die daraus entstehende Chancenungleichheit zieht sich, wie ein roter Faden durch den Kriminalroman. Das wird besonders in den Passagen, in denen die „Problemschule“ eine Rolle spielt, deutlich. Der Handlungsort Berlin ist dafür gut gewählt da die gegensätzlichen Gesellschaftsschichten hier besonders heftig aufeinandertreffen.

Die Story ist gut konstruiert und sehr spannend geschrieben. Ich hatte fast bis zum Schluss keine Ahnung, wer der Täter ist. Besonders gut gefallen haben mir die erfrischenden Dialoge zwischen Maalouf und Rosa.

Fazit

Ein gelungener, temporeicher Krimi mit Gesellschaftskritik und einem ungewöhnlichen Ermittlerpaar.

Cover

Das Motiv des Covers setzt den Titel gut um. Das hochwertige Papier fühlt sich wie Samt an, ist jedoch recht empfindlich.

Autor

Stefan Holtkötter, geboren 1973 in Münster, lebte auf einem Bauernhof in Westfalen, bis er nach Berlin zog, wo er heute als Sozialarbeiter und in der Erwachsenenbildung arbeitet. Nach der erfolgreichen Veröffentlichung seiner Münsterland-Krimis hat er den ersten Fall für die Kommissare Maalouf & Bertram »Die dunklen Lichter der Stadt« in seiner Wahlheimat Berlin angesiedelt.(Amazon)

Informationen zum Buch

Cover Info Die dunklen Lichter der Stadt

Titel: Die dunklen Lichter der Stadt
Autor: Stefan Holtkötter
Genre: Kriminalroman
Print-Ausgabe:  330 Seiten
Ausgaben: Taschenbuch, E-Book
Verlag: Edition M (29. November 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 1503941949
ISBN-13: 978-1503941946


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Kategorie: Rezensionen

von

Profilbild Kristina

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