Rezensionen

Die Alpen sehen und sterben – Isabella Archan

Die Alpen sehen und sterben

„Die Alpen sehen und sterben“ ist das neueste Werk aus der Feder von Isabella Archan. Ich habe alle ihre Bücher gelesen und wartete voller Spannung auf ihr neues Buch, das diesmal in Österreich spielt. Ich wurde nicht enttäuscht und empfehle das Buch gerne weiter. (Werbung: Das Buch wurde mir freundlicherweise vom emons Verlag für die Rezension zur Verfügung gestellt.)

Die Handlung

Die Mitzi kann nicht einschlafen und so macht sie einen Spaziergang durch das nächtliche Kufstein, wo sie ihren Urlaub verbringt. Dabei wird sie eine unfreiwillige Zeugin, wie ein Mann auf einer Brücke ermordet wird. Wie versteinert schaut sie zu. Das Gesicht des Mörders kann sie nicht sehen, nur seinen Cowboyhut. Die junge ehrgeizige Inspektorin Agnes Kirschnagel ist sehr skeptisch und zweifelt an Mitzi als Zeugin, da ihr Mitzi verschiedene Versionen des Tathergangs auftischt. Erst als die Leiche am nächsten Tag gefunden wird, ist sie bereit, Mitzi zu glauben und den Mord aufzuklären.

Am nächsten Tag steht die Mitzi plötzlich in einem Büchercafé dem Mann mit dem Cowboyhut gegenüber. Daraufhin verlässt sie fluchtartig ihren Urlaubsort und kehrt heim nach Salzburg, ohne zu ahnen, dass sie vom Cowboy beschattet wird. Wie zufällig treffen sie sich wieder, kommen ins Gespräch und gehen zusammen Kaffee trinken. Mitzi ist von dem Killer zunehmend fasziniert und auch er findet immer mehr gefallen an der Mitzi.

Das hat mir besonders gut gefallen

“Die Alpen sehen und sterben” ist kein klassischer Krimi. Wer die Bücher von Isabella Archan kennt, weiß, dass er einen ungewöhnlichen Kriminalroman in den Händen hält.

Der Mörder ist von Anfang an bekannt. Im Mittelpunkt stehen die Protagonisten mit ihren vielschichtigen Charakteren. Insbesondere die Mitzi und der Cowboy und deren gegenseitige Anziehungskraft. Beide sind sich der Gefahr bewusst, der sie sich mit ihren Begegnungen aussetzen. Trotzdem kommen sie sich immer näher und verbringen gemeinsam ihre Zeit. Der Unterschied zwischen Gut und Böse verschwimmt.

„Deinetwegen habe ich einen kleinen Umweg gemacht. Ich habe noch etwas zu erledigen in Tirol.“
„Etwas oder jemanden?“

Buchrückseite

Die Protagonisten

Maria Konstanze Schlager, genannt Mitzi oder MörderMitzi, einem Spitznamen aus der Kindheit, ist eine naive junge Frau, die einen Hang zum Ausschmücken von Geschichten hat. Je öfters sie sich mit dem Killer trifft, desto mehr ist sie fasziniert von ihm. Zwischendurch meldet sich ihr Gewissen und manchmal bekommt sie Angst, lässt sich aber auf das gefährliche Spiel ein.

Der “Cowboy aus Tirol” findet immer mehr gefallen an der MörderMitzi. Denkt sogar ans Aufhören und macht immer öfters Fehler, die ihm früher nie unterlaufen wären. Der Killer gewährt Einblicke in seine Gedanken und nach und nach erfährt man mehr über ihn.

Es gibt ein Wiedersehen mit Kommissar Heinz Baldur aus “Schere 9”. Baldur nimmt sich zwangsweise eine Auszeit und lebt in Wien. Er vermisst seine Arbeit und hilft heimlich seinen Kollegen in Frankfurt bei den Ermittlungen. Seit Jahren ist er hinter einem Auftragskiller her. Er wittert seine Chance und mischt sich in die Ermittlungen ein.

Agnes Kirschnagel ist eine junge, ehrgeizige Polizistin. Die Stelle in Kufstein ist ihr erster fester Job nach der Ausbildung. Das Landeskriminalamt in Innsbruck nimmt ihr jedoch den interessanten Fall weg, der ihr keine Ruhe lässt. Agnes sucht den Kontakt zu Mitzi und arbeitet mit Baldur zusammen, obwohl sie nicht an seine Theorie vom Auftragskiller glaubt. Beide möchten dem “Geheimnis” Mitzi auf die Spur kommen.

Wie hat mir „Die Alpen sehen und sterben“ gefallen?

Isabella Archan hat einen eigenen, ungewöhnlichen Schreibstil, der frisch, spritzig und originell und mit schwarzem Humor gespickt ist. Von Anfang an, erzeugt sie Spannung, die bis zum Schluss anhält. Sie lässt abwechselnd Mitzi, den Killer, und die Ermittler Agnes und Baldur erzählen.

Wie der Schreibstil ist auch die Geschichte ungewöhnlich. Sie lebt von den vielschichtigen, ungewöhnlichen Charakteren, die Einblicke in ihre Gedanken gewähren, Rückblicke in die Vergangenheit inklusive. Wer Baldur mit seiner interessanten Persönlichkeit, die an einer dissoziativen Identitätsstörung leidet, näher kennenlernen will, dem empfehle ich “Schere 9” zu lesen.

Am Ende des Buches verrät Isabella Archan “Mitzis Rezept für Kaiserschmarrn” und erklärt in einem Glossar österreichische Ausdrücke.

Fazit

“Die Alpen sehen und sterben” ist ein rundherum gelungener Krimi mit außergewöhnlichen Charakteren, so ganz anders, als die üblichen Alpenkrimis. Eine geniale Mischung aus Spannung und Unterhaltung, die mich voll überzeugt hat. Mein absoluter Lesetipp!


Das Buch wurde mir freundlicherweise vom emons Verlag für die Rezension zur Verfügung gestellt.

Autor

Die ausgebildete Schauspielerin Isabella Archan, geboren 1965 in Graz, arbeitete viele Jahre an Stadt- und Staatstheatern in Österreich, der Schweiz und Deutschland. Seit 2002 lebt sie freiberuflich in Köln, hier begann auch ihre zweite Karriere als Autorin. Neben dem Schreiben ist Isabella Archan immer wieder in TV- und Filmrollen zu sehen (»Tatort«, »Lindenstraße«, »Diese Kaminskis«) und sorgt mit ihren szenischen Krimilesungen bundesweit regelmäßig für ausverkaufte Veranstaltungen.(Amazon)

www.isabella-archan.de

Informationen zum Buch

Cover Info Die Alpen sehen und sterben

Titel: Die Alpen sehen und sterben
Autor: Isabella Archan
Genre: Kriminalroman
Print-Ausgabe: 352 Seiten
Ausgaben: E-Book, Taschenbuch
Verlag:  Emons Verlag (21. März 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3740805412
ISBN-13:  978-3740805418


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Profilbild Kristina

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