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„Der vergessene Geschmack von Glück“ von Lars Simon

Der vergessene Geschmack von Glück

Eine Köchin, die sich unter mysteriösen Umständen in die Tiefe stürzt, macht mich einfach neugierig. Alles, was mit Kochen und Essen zu tun hat, interessiert mich und Geheimnisse sowieso. Wie will ein Fast Food-Koch in die Fußstapfen einer talentierten Köchin treten? Der Roman „Der vergessene Geschmack von Glück“ erzählt über die Leidenschaft zum Kochen.

Ein junger Koch und die Leidenschaft fürs Kochen

„In der Qualität der Produkte und der Exaktheit ihrer Verarbeitung liegen zwei der drei Geheimnisse verborgen, um die Seele des Gastes zu berühren. Die wichtigste von allen ist aber die Leidenschaft des Kochs.“

Pierre Exil-Franzose und Leifs Lehrmeister, Seite 21

Leifs Leidenschaft für das Kochen ist ihm in Gunnars Bistro in Göteborg abhandengekommen. In dem Schnellrestaurant war Haute Cuisine nicht gefragt, sondern Schnelligkeit mit immer den gleichen Handgriffen. Als sich ein Gast über das Essen beschwert, weiß er plötzlich, dass er diesen Job nicht mehr machen will. Arbeitslos und ohne Geld bewirbt er sich bei einem kleinen Familienunternehmen auf einer Insel vor Stockholm, die einen neuen Küchenchef sucht. Innerhalb weniger Minuten hat er den Job und macht sich auf den Weg zur Villa Hemland, einem kleinen Hotel mit Restaurantbetrieb. Dort erwarten ihn sich seltsam verhaltende Eigentümer und unerklärliche Vorkommnisse in der Hotelküche. Nur zufällig erfährt er von Greta und ihrem versteckten Rezeptbuch.

Eine leidenschaftliche junge Köchin ohne Glück

„Leidenschaftlich zubereitetes Essen für den Gaumen, vor allem aber für das Herz und die Seele.“

Anna-Greta Olsson, Seite 34

Die junge Witwe Anna-Greta Olsson hat Geld von ihrem Mann geerbt. Als leidenschaftliche Köchin will sie sich einen Traum erfüllen. Sie kauft sich 1911 eine Insel vor Stockholm und baut dort ein Hotel mit Restaurant. Zwei Jahre später stürzt sich die junge, talentierte Köchin unter mysteriösen Umständen von einer Klippe in den Tod. Die Villa Hemland hat ihr kein Glück gebracht.

„Der Ort, an den ich Sie bringen werde, ist der Ort meiner Inspiration auf Fjärranö, der Ort meiner Träume und der Quell meiner Rezeptideen. Als ich zum ersten Mal dort gewesen bin, habe ich sofort gewusst, dass sich dort der Geschmack von Glück verborgen hält.“

Anna-Greta Olsson, Seite 180

Wie hat mir „Der vergessene Geschmack von Glück“ gefallen?

Es ist nie zu spät, die Leidenschaft fürs Kochen (wieder) zu entdecken. Das ist die Botschaft des Autors. „Der vergessene Geschmack von Glück“ ist ein Buch über die Leidenschaft zum Kochen. Kochen ist viel mehr als nur das Essen zuzubereiten. Jeder kennt den Spruch „Mit Liebe gekocht“. Es ist diese Zutat, die das Essen zum Erlebnis macht. Es sind keine teuren Zutaten oder exotische Gewürze, die uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern, sondern die Erinnerung an Omas Essen, die uns Geborgenheit und Sicherheit vermittelt.

Anna-Greta Olsson erzählt ihre Geschichte parallel zu den Vorkommnissen in der Villa Hemland in der Gegenwart. Mit jedem Kapitel erfahren wir mehr über Anna-Greta und ihr Schicksal. Anna-Gretas Kapitel sind mit einer Jahreszahl versehen. Leifs Kapitel haben unterhaltsame Überschriften, die den Inhalt auf den Punkt bringen.

Sehr gut gefallen mir die Passagen mit Anna-Greta und so ganz nebenbei wird ein Cold Case gelöst. Leifs Geschichte birgt keine großen Überraschungen. Es ist ziemlich bald klar, wohin die Reise geht. Das ist aber nicht weiter schlimm, es ist ein Roman und kein Krimi.

Anna-Greta und Leif sind beide sympathische Protagonisten, wobei Leif ein bisschen blass bleibt. Interessanter ist die Figur der lernwilligen finnischen Küchenhilfe Miikaa. Mein Lieblingscharakter ist Anna-Greta, eine junge Frau, die sich einen Traum erfüllt und ihre Leidenschaft zum Kochen auslebt.

Der Roman wird als Mystery eingestuft. Das sehe ich nicht so. Mit ein paar fiktiven Elementen wie Spuk und Geister würde ich es eher als Märchen einordnen. Wobei es mir ein bisschen zu viel Spuk und Geister sind, die im Hotel ihr Unwesen treiben.

Am Ende des Romans finden wir Ann-Gretas Rezept: „Besonderer Lachs für einen attraktiven sehr wohlhabenden Herrn Mann aus Stockholm mit überhöhtem Selbstwertgefühl und schwergängigem Herzen.“

Das Cover ist ein Hingucker, der mir in einer Buchhandlung sofort ins Auge fallen würde.

Fazit

„Der vergessene Geschmack von Glück“ ist ein Roman über die Leidenschaft zum Kochen und ein Buch zum Abschalten. Der Roman liest sich wie ein Märchen. Eine durchaus amüsante Lektüre, die mich gut unterhalten hat.


Das Buch wurde mir freundlicherweise von der dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG für die Rezension zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wird dadurch nicht beeinflusst.


Autor

Lars Simon, Jahrgang 1968, hat nach seinem Studium lange Jahre in der IT-Branche gearbeitet, bevor er mit seiner Familie nach Schweden zog, wo er als Handwerker tätig war. Heute lebt, arbeitet und schreibt der gebürtige Hesse wieder in der Nähe von Frankfurt am Main. Bisher sind von ihm bei dtv eine dreibändige Comedy-Reihe, das Weihnachtsbuch ›Gustafssons Jul‹, die Urban-Fantasy-Reihe um Zauberlehrling Lennart Malmkvist und seinen sprechenden Mops Bölthorn sowie ›Das Antiquariat der Träume‹ erschienen. Lars Simon ist ein Pseudonym.

Mehr über den Autor und seine Bücher unter www.larssimon.de

Informationen zum Buch:

Cover Info Der vergessene Geschmack von Glück

Titel: Der vergessene Geschmack von Glück
Autor: Lars Simon
Genre: Romam
Print-Ausgabe: 352 Seiten
Ausgaben: E-Book, gebundenes Buch
Verlag  dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG; (13. April 2022)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3423289996
ISBN-13:  978-3423289993

Eine Übersicht meiner Rezensionen findest du in Rezensionen von A–Z


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Kategorie: Rezensionen

von

Profilbild Kristina

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