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Aprikosenküsse – Claudia Winter

Cover Aprikosenküsse

„Aprikosenküsse“ ist ein locker leichter, humorvoll geschriebener Liebesroman, bei dem man in Urlaubsstimmung kommt.

Hanna, ein bekennender Workaholic, kann es auch im Urlaub nicht lassen und schreibt Restaurantkritiken. Als die Gutsherrin Giuseppa Camini die vernichtende Kritik über ihr geliebtes „Tre Camini“ in einer Gourmetzeitschrift liest, bekommt sie einen Herzinfarkt. Ihr Enkel Fabrizio hat die Zeitschrift verklagt und verlangt nach einem neuen Testessen und Beurteilung. Fabrizio kommt Nonnas Urne auf dem Rückweg von Berlin in die Toskana, unterwegs abhanden.

Durch Zufall kommt Hanna in den Besitz der Urne. Von ihrem Chef geschickt und von Schuldgefühlen geplagt, macht sich Hanna samt Oma in die Toskana auf.

Die Story ist recht witzig und glaubhaft angelegt. Dabei stört es überhaupt nicht, dass manches Klischee bedient wird oder es vorhersehbar weitergeht.

Hanna war mit trotzdem erst auf den zweiten Blick sympathisch. Sie wirkt manchmal richtig steif, was daran liegen könnte, dass sie keine Gefühle zulassen will. Sie ist ein kleiner Pechvogel und in Stresssituationen wird sie zur Kleptomanin. Die Urne hielt sie für eine Vase und nahm sie mit. Ihre Büroassistentin schickt brav alle Gegenstände wieder an die Besitzer zurück, bei der Urne weigert sie sich jedoch. Bei negativen Restaurantkritiken läuft Hanna zur Höchstform auf und verhilft dem Verlag zu hohen Auflagen.

Fabrizio bedient das Klischee des italienischen Mannes. Er ist impulsiv, ein Macho, liebt die Familie und sieht dazu noch unverschämt gut aus. Trotzdem kommt er recht sympathisch rüber. Die gleichzeitige Trauer um seine geliebte Oma und die Wut über den ungerechten Artikel konnte ich nachvollziehen. Sein verletzter Stolz zeigt sich in der Forderung der Anwälte, er will kein Geld, sondern Genugtuung. Er liebt das Restaurant und seine Aprikosenfelder.

Mit Hanna und Fabrizio prallen zwei verschiedene Welten aufeinander. Die Einzelkämpferin Hanna tut sich schwer mit Gefühlen und Familienleben.

Die Nebenfiguren sind liebenswert und gut getroffen. Nonna lenkt die Familie noch posthum. Die Küchenhilfe Rosa-Maria regiert in der Küche und hat eine Schwäche für Groschenromane. Fabrizios Bruder Marco und seine warmherzige Frau Lucia, die die Familie zusammenhält. Hannas Mutter, die sich keine Zeit für ihre Tochter nimmt oder Ernesto, der Postbote, Bürgermeister und Bankdirektor gleichzeitig ist. Und all die anderen Dorfbewohner.

In „Aprikosenküsse“ geht es nicht nur um Liebe, sondern auch um Werte, wie Familienleben und Tradition.

Der Roman wird abwechselnd aus der Sicht von Hanna und Fabrizio erzählt. Dabei ist es interessant, einige Situationen aus den verschiedenen Blickwinkeln geschildert zu bekommen. Mir gefällt dieser lockerer, witziger Erzählstil. Ich konnte mich leicht in die Handlungen und Ortschaften hineinversetzen.

Italien und gutes Essen gehören zusammen. Rosa-Maria erklärt Hanna die Geheimnisse der italienischen Küche. Einige Rezepte sind leserfreundlich im Anhang zum Nachkochen aufgeschrieben.

Empfehlung

„Aprikosenküsse“ ist ein locker leichter, humorvoll geschriebener Liebesroman, bei dem man in Urlaubsstimmung kommt.

Cover

Das Cover zeigt reife Aprikosen, die durchaus eine Rolle in dieser Geschichte spielen.

Autor

Claudia Winter, geboren 1973, ist Sozialpädagogin und schreibt schon seit ihrer Kindheit Gedichte und Kurzgeschichten. Als Tochter gehörloser Eltern lernte sie bereits mit vier Jahren Lesen und Schreiben, gefördert von ihrem Vater. Neben „Aprikosenküsse“ hat sie weitere Romane sowie diverse Kurzgeschichten in Anthologien veröffentlicht. Nebenbei arbeitet sie als Lektorin und Coach. Die Autorin lebt mit ihrem Lebensgefährten und den Hunden Kim und Luca in Limburg an der Lahn. (Amazon)

Informationen zum Buch

Cover Info Aprikosenküsse

Titel: Aprikosenküsse
Autor: Claudia Winter
Genre: Roman
Print-Ausgabe: 340 Seiten
Ausgaben: Taschenbuch, E-Book
Verlag: Goldmann Verlag (15. Februar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442483905
ISBN-13: 978-3442483907


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Kategorie: Rezensionen

von

Profilbild Kristina

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2 Kommentare

  1. Marie Ledoux sagt

    Hallo Kristina,

    ich habe auch vor kurzem das Buch gelesen und fand es toll. Die Toscana ist und bleibt einfach ein wundervolles Region.

    Ich verlinke deine Leserstimme auf meinem Blog. Ich hoffe, das geht in Ordnung für dich.

    Ganz liebe Grüße aus Tirol
    Marie

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