„Schattenlicht“ von Martin Bühler ist ein biografischer Roman über das Leben seines Vaters Matthias aus den 20er-Jahren. Eine politisch und gesellschaftlich sehr bewegte Zeit.
Statt Inhaltsangabe gebe ich hier den Klappentext wieder:
„Im Jahr 2001 entrümpelte ich nach vielen Jahren den Dachboden im Haus meines verstorbenen Vaters. In einer gut verschlossenen Holzkiste fand ich seine von ihm niedergeschriebene Lebensgeschichte. Ich setzte mich hin und begann zu lesen. Die Geschichten über die nostalgischen 20er Jahre, über die ich mir eigentlich nie Gedanken gemacht hatte, begeisterten mich. Ich tauchte ein in die Armut der Nachkriegszeit, aber auch in eine Zeit, in der ideelle Werte die oberste Priorität hatten.“
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Der Klappentext verrät leider nichts über den Inhalt des Buches. Als ich den Klappentext las, hoffte ich auf eine interessante Lebensgeschichte von Martin Bühlers Vater.
Die Biografie fängt mit der Kindheit von Martins Vater Matthias in einem schwäbisch bayerischen Dorf an. Der Leser erhält Einblicke in das dörfliche Familienleben der 20er Jahre. Matthias erzählt sehr detailliert von seiner Kindheit auf dem Bauernhof, seiner strengen Mutter und über seine Lausbubenstreiche. Fortgesetzt wird er 1. Teil durch die Lehrzeit in Kempten und die erste Anstellung in Stuttgart. Sehr ausführlich wird hier beschrieben, was lange Zeit galt: „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“. Diese Erinnerungen zeigen sehr deutlich die Unterschiede zur heutigen Zeit.
Die Biografie ist aus der Ich-Perspektive von Matthias Bühler geschrieben. Der lockere Schreibstil gefällt mir gut. Die Dialoge sind im Dialekt geschrieben, der gut zu verstehen ist. Bei ungewöhnlichen oder, heute nicht mehr gebräuchlichen Ausdrücken, stehen in Klammern die Worte auf Hochdeutsch.
In „Schattenlicht“ wird die Lebensgeschichte von Martin Bühlers Vater aus den 20er und 30er Jahren erzählt. Eine politisch und gesellschaftlich sehr bewegte Zeit. Die Anfänge der braunen Ideologie werden jedoch nur am Rande erzählt. Am deutlichsten werden diese Veränderungen im heimatlichen Dorf sichtbar.
Das Buch wurde sehr gut bewertet, mich konnte es leider nicht begeistern, da ich mir etwas anderes vorgestellt habe. Mich interessiert das dörfliche Leben der damaligen Zeit überhaupt nicht, außer es wäre die Geschichte meines Vaters oder eines anderen Familienmitgliedes, der mir nahe steht.
Inzwischen sind Teil 2 und 3 des biografischen Romans erschienen.
Cover und Titel
Das Cover gefällt mir sehr gut. Bei dem Titel „Schattenlicht“ ist mir allerdings der Bezug zum Buch nicht ganz klar. (Altes Cover) Das neue Cover passt zum Inhalt.
Empfehlung
Es ist für mich schwierig, eine Empfehlung abzugeben. Das Buch ist gut geschrieben. Jemand, der sich für detaillierte Ausführungen der Jugend- und Lehrjahre der damaligen Zeit interessiert, wird nicht enttäuscht sein.
Autor
Martin Bühler wurde am 01.11.1973 in der kleinen schwäbischen Stadt Krumbach geboren.
Nach seiner Schulzeit studierte er Aquakultur und arbeitete mehrere Jahre in Italien und Spanien. Seit dem Jahr 2001 lebt er an der westlichen Küste Nordfrieslands,zwischen der Hafenstadt Husum und der Insel Sylt.
Seine Begeisterung, bestehende Tabus in unserer Gesellschaft anzusprechen und öffentlich zu diskutieren, wuchs von Tag zu Tag. Mit seiner provozierenden Art öffentliche Diskussionen anzuregen, gefällt ihm und wurde zur Passion. Die Themen sind mittlerweile umfangreich und vielschichtig. Sein Motto ist: Das Leben schreibt die interessantesten Geschichten. (Amazon)
Weitere Infos: www.autor-Martin-Buehler.de
Informationen zum Buch
Titel: Schattenlicht
Autor: Martin Bühler
Genre: Biografischer Roman
Print-Ausgabe: 289 Seiten
Ausgaben: E-Book
Verlag: Martin Bühler Puplishing (17. Februar 2014)
Sprache: Deutsch
ASIN: B00IIS2S7O