Helene geht baden – jeden Abend gönnt sie sich ein Schaumbad in ihrer übergroßen, frei stehenden Badewanne mit den verschnörkelten Füßen. Helene liebt auch Pizza vom Pizzaservice um die Ecke. Eines Tages steht statt des Pizzaboten ein großer „schwarzer Mann“ vor der Tür und nennt sie „Liebes“…
Fritz ist Rentner, verwitwet und einsam. Sein Neffe schenkt ihm ein Fernglas, mit dem Fritz seine Nachbarn beobachtet, auch Helene. Das, was er eines Abends sieht, verändert seines und Helenes Leben für immer.
Willa ist eine junge Polizistin aus Graz „ausgeliehen“ und mit dem Fall „Monika“ beschäftigt, in dem sie seit 2 Monaten feststeckt. Die junge Frau wurde im Stadtwald verblutet aufgefunden, ihr Bauch glich einem „Jägerzaun“ aus Messerstichen. Dank Fritz überlebt Helene und ist das zweite Opfer des „Messermanns“.
Trotz der gefundenen DNA, findet Willa keine heiße Spur zum Täter. Und eines Tages sieht Helene in einem Café ihren Peiniger wieder…
„Helene geht baden“ ist ein ganz besonderer Kriminalroman, witzig und humorvoll geschrieben. Tolle Idee Moni als „Untote“ ihre Leiche und den Fundort kommentieren und beschreiben zu lassen. Erfrischend sind die im Buch eingestreuten Dialektausdrücke von Willa.
Die Polizistin Willa war mir auf Anhieb sympathisch trotz Nägelkauen. Ihre Dialektprobleme kann ich gut nachvollziehen. Als ich aus München nach NRW gezogen bin, hatte ich mit den gleichen Problemen zu kämpfen. Ehrlich gesagt: Brötchen statt Semmeln zu sagen, klingt sehr gestelzt und ich musste lange üben.
Die Charaktere sind detailliert und liebevoll ausgearbeitet. Durch die Trennung von Körper und Geist wird behutsam geschildert, was Helene empfindet und was ihr körperlich zustößt. Ich finde es bewundernswert, wie Helene versucht mit ihren Erlebnissen weiter zu leben. Wie sie sich traut, zum ersten Mal wieder zu baden und mit Hilfe der außerkörperlichen Gedankenreisen das Erlebte zu verarbeiten.
Die Suche nach den „Warum“ verbindet Helene und Willa, ohne dass sie es ahnen. Beide haben den Hang zu Einzelgängen. Die Frage nach dem „Warum“, bleibt jedoch am Schluss offen.
Cover
Das Cover gefällt mir sehr gut. Bei dem Titel denkt man nicht gleich an einen Krimi. Die alte Badewanne ist stilvoll und hat Charakter. Das Cover ist auf jeden Fall anders, als bei Krimis üblich.
Empfehlung
Ein sehr gelungener, spannender Kriminalroman mit gut ausgearbeiteten Charakteren, locker und humorvoll geschrieben. Ich war von diesem etwas anderen Kriminalroman sofort begeistert. Kaum zu glauben, dass das ein Debütroman ist.
Autor
Isabella Archan ist Schauspielerin und Autorin und lebt zur Zeit in Köln. Mehr über die Autorin auf ihrer Website: /https://www.isabella-archan.de/
Informationen zum Buch
Titel: Helene geht baden
Autor: Isabella Archan
Genre: Kriminalroman
Print-Ausgabe: 300 Seiten
Ausgaben: Broschiert
Verlag: CONTE-VERLAG (September 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3956020286
ISBN-13: 978-3956020285
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