Es war der Klappentext mit der ungewöhnlichen Biografie der Protagonistin, der mein Interesse an dem historischen Roman “Die Highlanderin” von Eva Fellner geweckt hat. Die Autorin schrieb mich an, ob ich Interesse hätte, ihr Buch zu lesen und in meinem Blog zu rezensieren. Neugierig auf die Mischung aus Orient und Schottland sagte ich zu. Ich wurde nicht enttäuscht. Der Roman ist spannend geschrieben und sorgt für unterhaltsame Lesestunden.
Handlung
Der historische Roman erzählt die spannende Geschichte einer jungen Frau, die in Island und im Orient aufwuchs und sich später in Schottland niederlässt.
Enja ist die einzige Überlebende eines Schiffsunglücks. Sie wird von Piraten gerettet und auf einem orientalischen Sklavenmarkt verkauft. Der Unterricht für zukünftige Haremsdamen beinhaltet auch das Lernen verschiedener Sprachen. Doch es vergeht kein Tag, an dem Enja nicht an Flucht denkt. Sie möchte frei sein, wie die Männer. Nach einer geglückten Flucht lebt Enja als Junge verkleidet in Bagdad. Sie lernt den Arzt Isaak kennen, der sie in der islamischen Medizin unterrichtet. Doch bevor sich Enja auf die Suche nach ihren Wurzeln machen kann, landet sie bei den Assassinen, die sie zu einer Kämpferin ausbilden. Dort lernt Enja ihren treuen Gefährten Hal kennen, der sie auf dem Weg nach Schottland begleitet. Der wortkarge Riese mit dem großen Herz ist immer an ihrer Seite. Als Enja und Hal in Schottland ankommen, toben gerade die schottischen Unabhängigkeitskriege und sie muss sich für eine Seite entscheiden.
„Hal war ihre rechte Hand und ihr Gewissen.“
„Die Highlanderin“, Seite 350
Lady Enja von Caerlaverock
“Welcher Teufel hat mich nur geritten!” Das ist der perfekte erste Satz des Abenteuerromans. Der Prolog greift den Ereignissen vor. Enja lebt in einer Burg in Schottland und erinnert sich in Rückblicken an ihre Zeit in Persien. Sie ist eine rebellische junge Frau, die weiß, was sie will. Vor allem will sie sich nicht einem Ehemann unterwerfen, sie will selbst über sich bestimmen und bricht dabei alle Regeln. Eine gewagte Haltung in einer frauenfeindlichen Zeit der schottischen Unabhängigkeitskriege um 1300.
„In diesem Land hatten die Männer die Macht und das Gesetz auf ihrer Seite.“
„Die Highlanderin“, Seite 154
Wie hat mir der historische Roman „Die Highlanderin“ gefallen?
Der historische Roman “Die Highlanderin” ist in einem lockeren Schreibstil geschrieben und verliert sich nicht in historischen Details. Die historischen Begebenheiten bleiben im Hintergrund und sorgen für ein besseres Verständnis der Handlung. Im Nachwort erklärt die Autorin, welche geschichtlichen Freiheiten sie sich genommen hat.
Der temporeiche Roman mit der ungewöhnlichen Protagonistin erinnert mich an Abenteuerromane, die ich früher sehr gerne gelesen habe. Die Handlung kommt mir nicht immer realistisch vor, das müssen Abenteuerromane auch nicht sein. Sie müssen vor allem spannend und temporeich sein. Der Held oder die Heldin müssen am Ende immer siegreich ihre Abenteuer bestanden haben.
Enjas Abenteuer im Orient haben mir bis jetzt besser gefallen als die in Schottland. Die Charaktere sind interessanter und vielschichtiger. Die Protagonistin hat eine außergewöhnliche Biografie. Enja ist zweifellos eine stolze und starke Frauengestalt, die ihrer Zeit voraus ist. Mir ist sie allerdings einen Tick zu perfekt. Sie weiß alles, sie kann alles und sieht auch noch top aus.
Der Roman ist aus Enjas Sicht in Ich-Form geschrieben, dadurch ist man näher an ihren Gedanken und Gefühlen. Zwischendurch kommt ein Erzähler zu Wort. In Rückblicken erinnert sich Enja an ihre Kindheit. Der schnelle Wechsel zwischen den Zeiten hat mich anfangs gestört, der Lesefluss wurde immer wieder unterbrochen.
Fazit
Der historische Roman erzählt eindrucksvoll die spannende Geschichte einer jungen Frau, die in Island und im Orient aufwuchs und sich später in Schottland niederlässt. Mir hat das Lesen des Abenteuerromans viel Spaß gemacht und ich freue mich auf die Fortsetzung “Der Weg der Highlanderin”, die im Oktober erscheint.
Das Buch wurde mir freundlicherweise von der Autorin Eva Fellner und dem aufbau Verlag für die Rezension zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wird dadurch nicht beeinflusst.
Autor
Eva Fellner von Feldegg, geboren 1968 im oberbayerischen Murnau, arbeitete zunächst als Chefredakteurin einer Fachhandelszeitschrift. Sie gründete eine Agentur für digitales Marketing und unternahm zahlreiche Reisen. China und Südafrika wurden ihr daher zu einer zweiten Heimat. Neben asiatischer Kampfkunst interessiert sie sich schon immer für Geschichte, vor allem für starke Frauen und das Mittelalter. Sie ist davon überzeugt, dass die besten Geschichten das Leben selbst erzählt. Sie ist verheiratet und hat drei Söhne. (amazon)
Informationen zum Buch:
Titel: Die Highlanderin
Autor: Eva Fellner
Genre: Historischer Roman
Print-Ausgabe: 505 Seiten
Ausgaben: E-Book, Taschenbuch
Verlag: Aufbau Taschenbuch; 1. Edition (17. Mai 2021)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3746638291
ISBN-13: 978-3746638294
Unter Buchreihen Krimis und Thriller von A-Z und Trilogien und andere Mehrteiler von A-Z findest du eine Übersicht über Reihen, die ich gerne lese.