Die Suche nach einem Familiengeheimnis wird in „Der Tag, an dem ich Papa im Auto vergaß“ witzig beschrieben. Das Buch ist inzwischen unter dem neuen Titel „Als die Liebe Saltos schlug“ erhältlich.
Erst zu Hause merkt Sandra, dass sie die Urne ihres Vaters im Mietauto vergessen hat. Doch der Mietwagen ist bereits wieder Richtung Berlin unterwegs. Der sympathische Student Tom verspricht, sich um die Urne zu kümmern. Sie bittet ihn, einen der letzten Wünsche ihres Vaters zu erfüllen, nämlich den Berliner Fernsehturm zu besuchen. Den Papa freut es und er mischt sich aus dem Jenseits in Sandras Leben ein.
Ich freute mich auf ein lustiges Buch. Der Titel, das bunte Cover und der Klappentext versprechen einen humorvollen Roman. Das trifft allerdings nur auf einen Teil des Romans zu. Die Geschichte fängt mit schlagfertigen Dialogen zwischen Sandra und Tom amüsant an, und mündet in eine relativ ernste Suche nach Papas Geheimnis.
Die Suche führt Sandra in die Provence und in die Vergangenheit ihres Vaters, über die er nie gesprochen hat. Das Geheimnis finde ich teilweise unrealistisch und einige Begebenheiten werden doppelt erzählt.
Sandra ist eine sympathische Protagonistin, ein wenig esoterisch angehaucht, und steht mitten im Leben. Sie ist alleinerziehend, Tochter Carla studiert. Sandra hatte eine besondere Beziehung zu ihrem Vater, der sich jetzt aus dem Jenseits einmischt und Schicksal spielen will. Er ist überhaupt nicht davon begeistert, dass Sandra sein Geheimnis aufdecken will.
Die Passagen mit Papa sind amüsant, wie beispielsweise die Szene auf dem Fernsehturm. Teilweise schlagen sie aber ernstere Töne an. Wenn Papa anfängt zu philosophieren, wird das schnell zu langatmig. Spannend wird es mit der Suche nach Papas Geheimnis. Das Leben in dem provencalischen Dorf und auch die Landschaft vermitteln das dortige Flair.
Es ist nicht das Buch, das ich erwartet habe. Der Roman hat mir trotzdem gut gefallen. Papas Geheimnis ist interessant und ungewöhnlich. Der Roman endet mir zu abrupt und lässt einige Fragen offen. Die Handlung ist nicht ganz stimmig. Ich hatte den Eindruck, dass sich die Autorin nicht ganz entscheiden konnte, welche Geschichte sie erzählen möchte. Die, des vergessenen Papas, dem post mortem Wünsche erfüllt werden sollen oder um die Suche nach dem Geheimnis.
Empfehlung
Ich kann „Der Tag, an dem ich Papa im Auto vergaß“ trotzdem weiterempfehlen. Die Dialoge mit Tom sind witzig geschrieben und das Familiengeheimnis überrascht.
Cover
Das fröhliche Cover mit einer lustigen Zeichnung passt zum ersten Teil des Romans. Das Cover fällt auf und verführt zum Kauf.
Autor
Unter dem Pseudonym Antonia H. Jacob veröffentlichte Tonja Bruckhaus im Jahr 2014 ihren ersten Roman „Der Tag, an dem ich Papa im Auto vergaß“, der im dotbooks Verlag erschienen ist. Im „wahren Leben“ arbeitet die diplomierte Betriebswirtin als selbständige Unternehmensberaterin, Seminarleiterin und Coach. Das Spiel mit der Sprache fasziniert sie seit frühester Kindheit und die zwischenmenschliche Kommunikation hat sich im Laufe der Jahre zu ihrem Lieblingsthema entwickelt. Dabei interessiert es sie besonders, was sich hinter den Fassaden abspielt. Was Menschen also wirklich bewegt, wenn Sie einen Blick in ihre Seele zulassen. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und drei Söhnen in der Nähe von Aachen. Wenn Sie mehr über Antonia H. Jacob erfahren möchten, vernetzen Sie sich gerne via Facebook: facebook.com/AntoniaH.Jacob (Amazon)
Informationen zum Buch – update 17.04.2019
Das Buch ist seit dem 01.06.2018 beim dotbooks Verlag und bei Amazon unter dem neuen Titel: „Als die Liebe Saltos schlug“ erhältlich.
Titel: Der Tag, an dem ich Papa im Auto vergaß – NEU: Als die Liebe Saltos schlug
Autor: Antonia H. Jacob
Genre: Roman
Print-Ausgabe: 204 Seiten
Ausgaben: E-Book
Verlag: dotbooks Verlag; (28. August 2014 / 01.06.2018)
Sprache: Deutsch