„Das Urteil, die Liste und der Tod“ von Rita Maria Janaczek ist der letzte Teil einer spannenden Trilogie mit der sympathischen Ermittlerin Beverly.
London März 1993. Eine Mordserie hält Beverly und ihre Kollegen von Scotland Yard in Atem. Drei Tote mit jeweils ein Zettel auf dem steht: „Auge um Auge – Zahn um Zahn“. Die einzige Gemeinsamkeit: Alle drei waren wegen fahrlässiger Tötung angeklagt und freigesprochen worden. Alle drei starben auf die gleiche Art, wie ihre „Opfer“. Schnell stellt sich heraus, dass der Täter gezielt nach einer Liste vorgeht. Wer ist der Nächste? Gelingt es die Anderen zu schützen?
Dieser Fall bringt Bev und ihre Kollegen an ihre Grenzen. Der Täter ist immer einen Schritt voraus. Er bestimmt das Tempo und verhöhnt das Ermittlerteam. Die Spurensuche ist schwierig und der Erfolg lässt auf sich warten. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.
Für Beverly wird dieser Fall zu einer persönlichen Herausforderung. Nach der Beerdigung ihrer Mutter enthüllt ihr ihre Schwester Peggy voller Wut ein dunkles Familiengeheimnis. Trotz des aufreibenden Falls stellt Beverly eigene Ermittlungen nach der Wahrheit an, die sie an Rand der Legalität bringen.
„Das Urteil, die Liste und der Tod“ ist der letzte Teil der Trilogie mit Sergeant Beverly Evans.
- „Das Klavier, die Stimme und der Tod“
- „Der Fluss, die Steine und der Tod“
- „Das Urteil, die Liste und der Tod“
Die zu lösenden Fälle ereignen sich immer im März (1991, 1992 und 1993). Alle drei Fälle haben es in sich. Sie sind gut konstruiert und sehr, sehr spannend erzählt und werden am Ende jedes Buches aufgeklärt, überraschende Wendungen inklusive. Alle drei Fälle werden in der Ich-Perspektive von Beverly erzählt. Dadurch weiß der Leser nicht mehr als das Ermittlerteam und man kann so besser die Arbeit der Kommissare mitverfolgen und selber „ermitteln“. Die Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden.
Ich habe diesen dritten Teil im Rahmen einer Leserunde auf LovelyBooks gelesen. Ich war auf Beverly so neugierig, dass ich mir die Wartezeit auf das Buch mit dem Lesen der anderen beiden Bände verkürzt habe.
Das Verhalten von Beverly und Daniel kann man besser verstehen, wenn man die Bücher der Reihe nach liest. Die familiären Hintergründe werden vor allem im ersten Band geschildert, in dem sich Beverly und Daniel kennenlernen und erklärt, warum Daniel so stark unter Verlustängsten leidet. Auch die Entwicklung von Inspektor Sands zieht sich durch alle drei Bände. Sands muss sich als Vorgesetzter in manch einem Kampf mit ranghöheren Vorgesetzten behaupten.
Das Ermittlerteam von Inspektor Sands hat mir von Anfang an sehr gut gefallen. Eine bunte Mischung an Charakteren und wie im richtigen Leben mag man den einen mehr, den anderen weniger. Einen Ausreißer gibt es jedoch immer. Die sehr attraktive Bev kämpft gegen Vorurteile und muss sich in einer Männerdomäne durchsetzen, wobei ihr einige Machos das Leben schwer machen. Manche Männer können es heute immer noch nicht verkraften, wenn Kolleginnen erfolgreich (er) sind und dazu noch gut aussehen.
„Das Urteil, die Liste und der Tod“ fängt genauso temporeich an, wie seine Vorgänger. Neu im Ermittlerteam ist Arnie Rogers, ein netter Kollege, auf dem man sich verlassen kann. Bev versteht sich gut mit Arnie und nimmt ihn unter ihre Fittiche. Von einem Tag auf den anderen wird Arnie unzuverlässig und wirkt sehr gestresst. Was ist nur los mit ihm?
Nach dem Tod ihrer Mutter macht Beverly ein dunkles Familiengeheimnis zu schaffen, das erst ziemlich zum Ende des Buches gelüftet wird. Ihr Lebenspartner Daniel kämpft weiterhin gegen seine Verlustängste an. Das Privatleben kommt zu kurz, die Fälle fordern Bev ganz heraus. Daniel als eifersüchtiger Kontrollfreak erscheint in diesem dritten Teil sehr unsympathisch.
Die private Geschichte von Beverly fügt sich in Handlung und stört überhaupt nicht, im Gegenteil. Der Leser erhält Einblick in ihre Seele und ihr Leben. Wie sie gegen Vorurteile kämpft und lernt, mit ihnen fertig zu werden.
Das Buch ist in kurze Kapitel eingeteilt, hat eine klare Sprache und ist angenehm und fesselnd zu lesen.
Cover
Die Cover sind so gestaltet, dass die Trilogie sofort erkennbar ist. Mir würden die Cover ohne Beverly besser gefallen. Bei Krimis und Thrillern mag ich keine Gesichter auf dem Cover. Schwarzes Cover mit roter Schrift und der Liste würde mir besser gefallen.
Empfehlung
Alle Fälle der Trilogie sind sehr spannend und verzwickt mit manch einer überraschenden Wendung. Krimifans werden auf ihre Kosten kommen.
Autor
Rita Maria Janaczek wurde 1967 in Legden, Nordrhein-Westfalen geboren. Sie absolvierte ein Studium der Sozialpädagogik und Sozialarbeit und lebt heute mit ihrer Familie in Haselünne im Emsland. Seit 2011 ist sie Mitglied bei den „Mörderischen Schwestern“. 2013 gewann sie mit ihrer Kurzgeschichte „Tage und Wochen“ den Jurypreis und den Publikumspreis des 18. Münchner Kurzgeschichtenwettbewerbs. (Rita Maria Janaczek auf LovelyBooks)
Informationen zum Buch
Titel: Das Urteil, die Liste und der Tod
Autor: Rita Maria Janaczek
Genre: Kriminalroman
Print-Ausgabe: 261 Seiten
Ausgaben: E-Book, Broschiert
Verlag: Machandel-Verlag; (12. März 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3939727431
ISBN-13: 978-3939727439