Tote Mädchen weinen nicht aus der Reihe Berg und Thal aus Konstanz. Enführte Mädchen werden zur Prostitution gezwungen.
Mehrere Mädchen sind in den letzten Monaten in Konstanz verschwunden. Nicht alle wurden als vermisst gemeldet. Was zunächst nach Ausreißerinnen aussieht, ändert sich jedoch schlagartig, als ein Mädchen, grausam zugerichtet, tot aufgefunden wird.
Die Ermittlungsansätze sind zunächst Spekulationen. Welche Gemeinsamkeiten haben die Mädchen, die aus sehr unterschiedlichen Familien kommen? Auf die richtige Spur werden sie erst durch die Schweizer Profilerin und Freundin von Thal gebracht. Madlaina vermutet eine Verbindung zu einem internationalen Drogen- und Menschenhändlerring. Erst der Aufruf der Mütter in der Zeitung bringt aber den richtigen Ansatzpunkt. Nach einem Anruf eines holländischen Kollegen fliegen Berg und Thal nach Amsterdam, um weitere Spuren zu verfolgen. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit.
Die Mutter des toten Mädchens findet das Tagebuch ihrer Tochter und ermittelt auf eigene Faust. Sind die vermissten Mädchen tot oder können sie noch rechtzeitig gefunden werden?
Die Themen Kinderprostitution und Mädchenhandel sind nicht neu. Neu ist die Art und Weise, wie die Mädchen angeworben werden. Leider ist das die pure Realität und keine ausgedachte Story. Die Brutalität und Kaltschnäuzigkeit des Vorgehens, finde ich, ist im Buch „leserfreundlich“ aufbereitet.
Das Leid der Mädchen wird nicht reißerisch beschrieben, sondern erzeugt Gänsehaut und lässt dem Leser Raum für seine Fantasie. Mir gefällt diese Erzählweise, durch die das Grauen umso deutlicher wird und die Angst und Machtlosigkeit dieser Mädchen beschreibt. Sie haben keine Chance alleine wieder raus zukommen.
Während die Ermittler zwischen „Ausreißer“ und Mord schwanken, erzählen die Mädchen, was sie gerade erleben. Der Leser darf im Tagebuch eines Teenagers mitlesen. Die Schilderungen aus der Sicht der Mädchen kommen einem Erwachsenen sehr naiv vor. Verliebte Teenager denken aber nicht rational.
Ich mag das sympathische Ermittlerteam aus Konstanz. In diesem Buch haben mich jedoch die Aktionen von Berg und Thal nicht überzeugen können. Genauso wenig hat mich die einfache Auflösung überzeugt. So einfach lassen sich Profis nicht überführen. Dennoch ist das Buch spannend und lesenswert.
In diesem Thriller ist schnelles Handeln angesagt. Die Kapitel sind dem entsprechend mit Datum und Uhrzeit betitelt. Mich hat die ausgeschriebene Schreibweise irritiert und ich konnte mir weder Tag noch Uhrzeit merken.
“Tote Mädchen weinen nicht” ist der 5. Krimi dieser Reihe mit den Kommissaren Berg und Thal aus Konstanz. Jedes Buch ist für sich abgeschlossen und man muss die Krimis nicht der Reihe nach lesen. Allerdings fand ich, waren in diesem Buch zu viele Wiederholungen aus dem Leben der Ermittler. Es reicht beispielsweise, wenn ein Mal erwähnt wird, dass Thals Frau Leah tot ist.
Über die sympathischen Ermittler habe ich bereits in „Aschenputtel tanzt nicht mehr“ geschrieben. Ich habe bisher 3 Bücher mit Berg und Thal gelesen und werde die restlichen 3 auch noch lesen.
Cover
Ein sehr schlichtes Cover mit einem Graffiti, das sich auf eine Stelle im Buch bezieht.
Empfehlung
Die Thriller von Béla Bolten kann ich auf jeden Fall weiter empfehlen. Jedes Buch hat ein eigenes brisantes oder aktuelles Thema. Ich fand dieses 5. Buch nicht ganz so spannend, wie „Aschenputtel tanzt nicht mehr“ oder „Leah´s Tod“.
Autor
»Schriftsteller« lautete die Antwort des kleinen Béla auf die Frage des Lehrers, was er einmal werden wolle. Der Berufswunsch sollte sich im Laufe der Jahre noch mehrfach ändern – Strandkorbvermieter auf Baltrum war lange der Favorit. Fast hätte es mit dem Berufswunsch „Autor“ direkt nach dem Uni-Examen geklappt, Béla Bolten veröffentlichte ein historisches Sachbuch, dazu kamen Firmen- und Vereinschroniken. Dann aber führte der Weg in das Tourismusmanagement. Doch selbst hier frönte er seiner Leidenschaft – sehr zum Verdruss der Werbeagenturen, deren Broschürentexte ihm nie gut genug waren.
Im Alter von fünfundvierzig Jahren entschied sich Béla Bolten, seinen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Seitdem ist er hauptberuflich Autor sehr erfolgreicher Kriminalromane, die bisher alle eine TOP-10-Platzierung in der Amazon Bestsellerliste „Krimis und Thriller“ erreichten. Béla Bolten lebt und arbeitet am Bodensee. (Amazon)
Informationen zum Buch
Titel: Tote Mädchen weinen nicht
Autor: Béla Bolten
Genre: Thriller
Print-Ausgabe: 282 Seiten
Ausgaben: Taschenbuch, E-Book
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform (4. August 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 1500739863
ISBN-13: 978-1500739867
Unter Buchreihen Krimis und Thriller von A-Z und Trilogien und andere Mehrteiler von A-Z findest du eine Übersicht über Reihen, die ich gerne lese.