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„Graffitikatz“ von Kaspar Panizza

Cover Graffitikatz

Frau Merkel ist zurück! Nein, nicht die Kanzlerin, sondern das Alter ego von Kommissar Steinböck. Kommissar Steinböck und seine Katze Frau Merkel ermitteln bereits zum achten Mal. „Graffitikatz – Frau Merkel und die toten Bilder“ ist kein üblicher Katzenroman, denn Frau Merkel ist eine ganz besondere Katze. Sie kann mit Steinböck kommunizieren und seine Gedanken lesen, die sie mit kritischen und manchmal zynischen Bemerkungen kommentiert.

Der Klappentext fasst kurz und bündig zusammen, um was es in diesem Krimi geht.

Was haben ein Altrocker und ein Fabrikerbe gemeinsam? Nicht viel, sollte man meinen. Vielleicht, dass beide am ganzen Körper tätowiert sind? Dass beide ermordet wurden? Oder dass beiden die Haut abgezogen wurde? Für Kommissar Steinböck und sein Team ein makabrer Fall. Zur selben Zeit taucht Banksy in der Stadt auf und hinterlässt an mancher Münchner Hauswand heimlich seine Werke. Immer dabei ist Steinböcks Katze Frau Merkel, die Banksy auf Schritt und Tritt folgt.

Frau Merkel und die toten Bilder

„Hätt nie gedacht, dass ein Carrera so schön brennen kann.“ (Seite 12) Der Besitzer des Porsche war Luitpold von Blasenstein, ein „Pseudokünstler und verwöhnter Erbe“, der in seinem Auto verbrannt ist. Margarete von Blasenstein, alter bayrischer Geldadel, geht vom Selbstmord ihres Sohnes aus und will verhindern, dass die Presse davon erfährt. Die Gerichtsmedizin geht aber eindeutig von Mord aus. Beim Altrocker Remus Blank ist die Todesursache eindeutig, er wurde erschossen. Die Tattoos der beiden Toten und das Entfernen der Haut deuten auf den gleichen brutalen Täter hin. Kommissar Steinböck und sein Team fangen an zu ermitteln.

Der Street-Art-Künstler Banksy taucht in München auf und erschafft heimlich jede Nacht ein neues Graffiti. Wer ist Banksy? Die Journalisten liegen auf der Lauer, um das Geheimnis um den Künstler zu lüften. Frau Merkel ist von Banksy und seinen Graffitis total begeistert und verfolgt jede Nacht seine Spur und wird sogar zu seiner Vernissage eingeladen.

Die zwischendurch eingestreuten Tagebucheintragungen aus der Vergangenheit bringen mehr Spannung in die Geschichte. Ich habe gerätselt, wer das wohl sein mag. Durch überraschende Wendungen wird der Fall immer komplizierter. Die Auflösung des komplexen Falls ist glaubwürdig und nachvollziehbar.

Warum ich von dieser Krimireihe so begeistert bin

Die Krimis bieten eine geniale Mischung aus Spannung, Gesellschaftskritik und Humor. Die Charaktere sind gut getroffen und authentisch. Die Stammprotagonisten sind mal mehr, mal weniger sympathisch wie halt im richtigen Leben. Sogar die nervige Lokalreporterin Sabine Husup möchte ich nicht mehr missen. Nachdem ich alle Bände dieser Reihe gelesen habe, ist das Stammpersonal zu guten Bekannten geworden. Der Star der Reihe ist aber die Katze Frau Merkel. Ihre Kommentare sind mal witzig, mal bissig und vorlaut. Man darf nie daran zweifeln, dass sie alles besser weiß. Die Dialoge mit Kommissar Steinböck, ihrem Dosenöffner, sind immer wieder ein Highlight.

Ich staune immer wieder über die kreative Namensgebung und die kurzen, zutreffenden Beschreibungen der handelnden Personen im Namensregister. So können sich auch neue Leser schnell zurechtfinden. Die Schauplätze sind bildhaft beschrieben, sodass man sie sich auch ohne Ortskenntnis gut vorstellen kann. Der Münchner Dialekt wird recht sparsam verwendet und ist gut verständlich.

Obwohl „Graffitikatz“ bereits der achte Band dieser Reihe ist, werden die Krimis nie langweilig. Der Autor Kaspar Panizza hat immer wieder neue Ideen und bindet geschickt aktuelle gesellschaftskritische Themen in die Handlung ein.

Es ist nicht zwingend notwendig, die Bücher der Reihe nach zu lesen. Wenn man allerdings auf den Geschmack gekommen ist, möchte man alle Bände dieser Reihe lesen. Im ersten Band “Saukatz” erfährt der Leser, wie Steinböck zur Katze und die Katze zu ihrem Namen Frau Merkel kam.

Fazit

Mit „Graffitikatz“ ist Kaspar Panizza wieder ein guter Krimi gelungen. Mit Spannung und Humor löst Kommissar Steinböck und sein Team einen komplexen Fall. Ein kurzweiliges Lesevergnügen, das viel zu schnell vorbei ist. Ich bin von dieser Reihe total begeistert und freue mich schon auf die Fortsetzung.


Das Buch wurde mir freundlicherweise von Gmeiner Verlag für die Rezension zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wird dadurch nicht beeinflusst.


Kaspar Panizza

Kaspar Panizza wurde 1953 in München geboren. Den Autor, der aus einer Künstlerfamilie stammt, prägten die Arbeiten seines Vaters, eines bekannten Kunstmalers, sowie die Bücher seines Urgroßonkels Oskar Panizza. Nach dem Pädagogikstudium machte Kaspar Panizza wurde 1953 in München geboren. Den Autor, der aus einer Künstlerfamilie stammt, prägten die Arbeiten seines Vaters, eines bekannten Kunstmalers, sowie die Bücher seines Urgroßonkels Oskar Panizza. Nach dem Pädagogikstudium machte Panizza eine Ausbildung zum Fischwirt, erst später entdeckte er seine Liebe zur Keramik. Nach abgeschlossener Ausbildung mit Meisterprüfung arbeitete er zunächst als Geschirr-Keramiker und später als Keramik-Künstler im Allgäu. 2004 übersiedelte er nach Mallorca, wo er eine Galerie mit Werkstatt betrieb und zu schreiben begann. Seit 2009 lebt Kaspar Panizza in Ribnitz-Damgarten an der Ostsee, wo er zusammen mit seiner Ehefrau bis 2018 ein Keramik-Atelier führte. Seither widmet er sich ganz dem Schreiben. (amazon)

Website: https://www.panizza-krimi.de/

Informationen zum Buch:

Cover Info Graffitikatz

Titel: Graffitikatz
Autor: Kaspar Panizza
Genre: Kriminalroman
Print-Ausgabe: 282 Seiten
Ausgaben: E-Book, Taschenbuch
Verlag:  Gmeiner-Verlag; (13. September 2023)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3839204836
ISBN-13: 978-3839204832


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Kategorie: Rezensionen

von

Profilbild Kristina

Ein Leben ohne Bücher? Unvorstellbar! Ich liebe es in fremde Welten einzutauchen und die Welt draußen zu vergessen. Beim Lesen kann ich mich am besten entspannen. Geht es dir genauso? Dann verpasse keine neuen Artikel und abonniere sie per E-Mail.

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