Auf diesen zehnten Fall für die Kommissarinnen Ingrid Nyström und Stina Forss war ich sehr gespannt. Der letzte Thriller dieser Reihe „Der rote Raum“ konnte mich nicht ganz so begeistern. Diesmal wurde ich nicht enttäuscht. Der neueste Thriller „Die Spur der Luchse“ ist wieder ganz nach meinem Geschmack.
Die Handlung
Der Thriller beginnt mit den politisch brisanten Protesten gegen eine Waldrodung. Zu gleicher Zeit vermisst eine verzweifelte Lehrerin eine Schülergruppe und die begleitenden Betreuer, die in diesem Wald an einer Exkursion mit Übernachtung teilgenommen haben. Bei der groß angelegten Suchaktion werden eine schwer traumatisierte Schülerin und ein toter Schüler gefunden.
Ingrid Nyström ist nach einem Unfall dienstuntauglich. Da Stina Forss die Verhältnisse und die Gegend kennt, soll sie bei der Suche nach den vermissten Jugendlichen helfen. Die „fähigste Polizistin des Landes“ wird von ihrem aktuellen Fall in Stockholm abgezogen und nach Växjö beordert. Die beiden Kommissarinnen ermitteln wieder gemeinsam.
Die Kommissarinnen
Die Kommissarin Stina Forss hat nach einem spektakulären Fall Växjö verlassen und arbeitet seit zwei Jahren in der Mordabteilung der Operativen Einheiten in Stockholm. Stina Forss neigt zu Alleingängen, pfeift auf Regeln und lässt sich nicht unterkriegen. Die Meinung anderer ist ihr nicht wichtig. Sie ist der Typ „einsamer Wolf“. Stina Forss hat einen schwedischen Vater und eine deutsche Mutter und ist in beiden Ländern aufgewachsen. Im ersten Band wird erklärt, warum die erfolgreiche Kommissarin aus Berlin nach Schweden gekommen ist.
Ingrid Nyström ist im Gegensatz zu Stina Forss offen und empathisch. Trotz ihrer unterschiedlichen Charaktere können die beiden gut zusammenarbeiten. Ingrid nimmt es ihrem Chef übel, dass er sie von den Ermittlungen ausgeschlossen hat und ermittelt heimlich weiter, obwohl es ihr gesundheitlich nicht gut geht.
Das Verhältnis zwischen den beiden Kommissarinnen ist kompliziert. Es ist zu viel passiert, das das Verhältnis zwischen den beiden belastet. Zudem ist Stina Forss kein einfacher Charakter.
Meine Meinung
Der Thriller ist trotz einiger Schwächen ganz nach meinem Geschmack. Ein komplexer Fall und ein Ermittlerteam, das zusammenhält, wenn es darauf ankommt. Die personellen Veränderungen nach dem Weggang von Stina Forss und Anette Hultin haben das Team positiv verändert. Die neue junge Kollegin Sara Hjalmarsson hat sich als eine gute Ermittlerin erwiesen und wird von allen akzeptiert. Besonders bei einer Reihe ist es wichtig, dass sich die Figuren weiterentwickeln. Die Charaktere sind stimmig dargestellt. Die Spannungen zwischen Stina Forss und Ingrid Nyström haben etwas nachgelassen, aber beide sind professionell genug, um zusammenarbeiten zu können.
Ich mag es, wenn in einem Krimi oder Thriller aktuelle gesellschaftliche Themen aufgegriffen werden. Im vorliegenden Fall werden mehrere Themen angesprochen. Weniger wäre mehr gewesen. Die Themen werden erst nach und nach sichtbar. Die verschiedenen Erzählstränge laufen zum Schluss zusammen und der Leser wird mit einer unerwarteten Auflösung überrascht.
Der spannende Fall entschädigt für die am Anfang langatmige Erklärung der politisch brisanten Waldrodung. Die ist zwar interessant, aber für den Fall irrelevant.
Fazit
Der Thriller „Die Spur der Luchse“ ist fesselnd geschrieben und ein richtiger Pageturner. Ich empfehle den skandinavisch düsteren Thriller mit den gesellschaftlich brisanten Themen und alten Geheimnissen gerne weiter.
Thriller aus Südschweden mit Ingrid Nyström und Stina Forss
Die Cover sind der absolute Hingucker. Die Reihe erkennt man auf den ersten Blick. Die Themen spiegeln sich im Bild wider.
Man kann die Bücher unabhängig voneinander lesen. Wer aber das Verhältnis zwischen Stina Forss und Ingrid Nyström besser verstehen will, sollte die Bücher der Reihe nach lesen.
Das Buch wurde mir freundlicherweise vom KiWi Verlag für die Rezension zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wird dadurch nicht beeinflusst.
Über Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson
Wenn deutsches und schwedisches Temperament aufeinandertreffen: Der 1973 in Rheinhausen geborene deutsche Autor Roman Voosen hat in Bremen Kunstgeschichte und Germanistik auf Lehramt studiert. Nach diversen Tätigkeiten als Rettungssanitäter, Ersatzteilsortierer, Altenpfleger, Barkeeper und Musikjournalist erfüllte er sich 2012 mit der Veröffentlichung seines Debütromans „Später Frost“ den großen Traum vom Schreiben. Neben der Schriftstellerei ist er als Lehrer tätig. Doch er schreibt nicht alleine. „Später Frost“ ist der Auftakt zu der gemeinsamen Thrillerreihe „Nyström und Forss“ mit der Schwedin Kerstin Signe Danielsson, die 1983 in Växjö geboren wurde. 2013 heiratete das Paar. Auch Kerstin Signe Danielsson hat Pädagogik studiert, allerdings mit der Fächerkombination Geschichte und Germanistik. Gemeinsam lebt das Paar nach vielen Umzügen und Pendeleien nördlich von Växjö, dem småländischen Heimatort der Autorin, in dem auch ihre spannende Thrillerreihe um die Kommissarinnen Ingrid Nyström und Sina Forss angesiedelt ist. (LovelyBooks)
Informationen zum Buch:
Titel: Die Spur der Luchse
Autor: Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson
Genre: Thriller
Print-Ausgabe: 443 Seiten
Ausgaben: E-Book, Taschenbuch
Verlag: KiWi-Taschenbuch; 1. Edition (6. Oktober 2022)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3462002902
ISBN-13: 978-3462002904
Unter Buchreihen Krimis und Thriller von A-Z und Trilogien und andere Mehrteiler von A-Z findest du eine Übersicht über Reihen, die ich gerne lese.