Die 84-jährige Claire wird von ihrer Nichte Amandine tot in ihrem Bett aufgefunden. Amandine glaubt nicht an einen natürlichen Tod ihrer Tante und bittet Kommissar Luc Vidal um Hilfe. Nicht ganz überzeugt fängt Luc Vidal an trotzdem zu ermitteln.
Aus der beeindruckenden Bibliothek des Hauses sind einige wertvolle alte Bücher verschwunden. Als kurze Zeit später eine Antiquitätenhändlerin tot aufgefunden wird, glaubt Luc Vidal nicht an einen Zufall. Als er hört, dass ihr ein Buch mit Petrarcas Briefen angeboten wurde, das Buch jedoch unauffindbar ist, glaubt er eine wichtige Spur gefunden zu haben. Claire war Mitglied des Petrarca-Clubs, den sie mit ihren Jugendfreunden zu Ehren des Dichters Petrarca, gegründet hat.
Welche Rolle spielen die Clubmitglieder und die junge Amandine, die Erbin des Bücherhauses? Deren erotische Ausstrahlung und weitere Gewalttaten lassen den Kommissar den Überblick verlieren.
Bei der Beschreibung der Bibliothek könnte man richtig neidisch werden.
„Es war ein Raum voller Magie, mit uralten Bücherregalen aus poliertem Holz, die über zwei Ebenen die hohen Wände bedeckten und deren obere Ebene von einer umlaufenden Galerie erschlossen war. Eine schmale Treppe aus dem gleichen, rötlich glänzenden Holz führte hinauf. …
Das Bücherhaus
… und die Luft war erfüllt von dem Duft der alten Bücher.“
„Das Bücherhaus“ entführt uns in die Provence nach Avignon und die Gegend um den Mont Ventoux. Durch die lebendige Beschreibung der Landschaft und der Dörfer erinnerte ich mich an meine Urlaube in der Provence. Ich sah das Markttreiben vor mir und roch die Düfte der Kräuter. Wie im Buch machten auch wir Picknick mit Käse, Baguette und Wein.
In diesem Buch erfährt man viel über das Leben in der Provence, die Landschaft, Kunst und Kultur und die kulinarischen Köstlichkeiten. Luc Vidals Freund Anselm Bernhard ist Kochbuchautor und seine Freundin Sue ist Malerin und Bildhauerin.
Der Dichter Francesco Petrarca, der neben Dante Alighieri und Boccaccio, als einer der wichtigsten Vertreter der frühen italienischen Literatur gilt, lebte viele Jahre am Fuße des Mont Ventoux in der Provence. Bekannt wurde er neben seiner Dichtung auch durch die Besteigung des Mont Ventoux am 26. April 1336. In der Frauengestalt Laura fand er die Inspiration für seine Gedichtsammlung.
Das Buch liest sich mehr, wie ein Roman als ein Krimi. Die Ermittlerarbeit von Luc Vidal gerät zur Nebensache. In seinem privaten Umfeld war er mir sympathisch, als Kommissar hat er mich nicht überzeugt.
Seine Freundin Sue und sein Freund Anselm waren mir sehr sympathisch. Mit Amandine konnte ich mich nicht anfreunden. Die Mitglieder des Petrarca-Clubs waren mir suspekt. Zu viele Personen machten sich verdächtig, kein Wunder, dass der Kommissar den Überblick verliert.
Der Schreibstil ist angenehm, das Buch liest sich schnell, zeitweise kommt Spannung auf. Ständig präsent ist die Liebe zur Provence und ihren Bewohnern.
Cover
Ich nehme an, dass das Cover die Fassade eines provenzalischen Hauses zeigt. Das Foto mit Titel in einer auffallend großen Schrift wirkt schlicht aber passend zum Handlungsort des Krimis. Ich hätte mir für das Cover sehr gut eine Bibliothek vorstellen können.
Empfehlung
Als Krimi kann ich das „Das Bücherhaus“ nicht empfehlen. Wer sich für die Provence, antiquarische Bücher, Kunst und Kulinarisches interessiert, und Land und Leute kennenlernen will, wird dieses Buch mögen.
Autor
Tom Burger arbeitete mehrere Jahre lang u. a. als Schiffsreiniger im Hamburger Hafen, auf israelischen Bananenplantagen sowie als Fahrer bei Autoüberführungen nach Syrien, bevor er als freier Journalist und als Texter für Werbeagenturen zu schreiben begann. Der Autor lebt in einem Dorf am Eifelrand. (Amazon)
Informationen zum Buch
Titel: Das Bücherhaus
Autor: Tom Burger
Genre: Krimi
Print-Ausgabe: 268 Seiten
Ausgaben: Taschenbuch, E-Book
Verlag: cleevesmedia (2. Mai 2015)
Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
Sprache: Deutsch
ASIN: B00X2TG0Q4