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Aschenputtel tanzt nicht mehr – Béla Bolten

Cover: Aschenputtel tanzt nicht mehr

„Aschenputtel tanzt nicht mehr“ von Béla Bolten ist der 6. Krimi dieser Reihe mit den Kommissaren Berg und Thal aus Konstanz.

In einem Wäldchen am Bodensee wird die Leiche einer Frau gefunden, die schon länger unentdeckt dort gelegen ist. In der Nähe finden die Ermittler einen einzelnen Schuh mit einem Blutfleck, der eindeutig von der Toten stammt. Der teure goldene Pumps steht im Gegensatz zu der billigen Kleidung des Opfers. Der Toten fehlt ein großer Zeh.

Das konstanzer Ermittlerteam erfährt von einem alten, unaufgeklärten Mord in der Schweiz. Der Toten fehlt ebenfalls ein abgeschnittener großer Zeh. Deutet das auf einen Serientäter hin oder ist es Zufall und es handelt sich um eine Beziehungstat? Den entscheidenden Hinweis liefern die Profilerin Madlaina und der Neue im Ermittlerteam, Jonas Quandt.


Parallel zu den Ermittlungen des konstanzer Teams wird über ein 5-tägiges Motivationsseminar berichtet. Die Teilnehmerinnen sind Frauen, die beruflich weiterkommen möchten und sich ein professionelles Coaching leisten können.

„Du bist der, der du sein willst“

Es erzählen abwechselnd eine Teilnehmerin, der Lehrer und sein Assistent. Dadurch wird Spannung erzeugt und der Leser weiß lange vor den Ermittlern, dass diese Coachingseminare mit den Morden zu tun haben.

Dem Leser ist schnell klar, wer der Täter ist, während die Ermittler lange im Dunkeln tappen. Das Spannende ist, welche Motive der Täter hat und ob es genügend Beweise gibt, um ihn zu fassen. Béla Bolten beschreibt detailliert, wie sich der Täter seine Opfer aussucht. Wird die „Auserwählte“ den Ansprüchen des Täters genügen? Wird sie sterben oder überleben?

„Aschenputtel tanzt nicht mehr“ ist der 6. Krimi dieser Reihe mit den Kommissaren Berg und Thal aus Konstanz. Jedes Buch ist für sich abgeschlossen und man muss die Krimis nicht der Reihe nach lesen. Die Informationen aus der privaten Vergangenheit der Ermittler werden kurz an passender Stelle erzählt.

Ich mag das Konstanzer Ermittlerteam auch deshalb, weil sie Menschen, wie du und ich sind und keine kaputten Typen, die jetzt so in Mode sind. Die Charaktere werden gut beschrieben, vor allem die Rolle und Zusammenarbeit im Team. Jeder hat trotzdem seine Ecken und Kanten.

Das gut eingespielte Team erhält frischen Wind durch einen neuen jungen Kollegen Jonas Quandt, der frisch von der Polizeischule kommt. Durch seine sachliche und professionelle Arbeitsweise, Humor und Fantasie, erhält er schnell Anerkennung im Team und von seinem Chef Alexander Thal. Die schweizerisch-amerikanische Profilerin Madlaina spielt nicht nur im Privatleben von Alexander Thal eine zunehmend wichtigere Rolle. Sie wird zu den Ermittlungen hinzugezogen und gehört quasi zum Team. Privat spielt sie in einer Band, was sie noch sympathischer macht.

Kommissar Alexander Thal, gehört der Generation 50+ und übt mit Leidenschaft seinen Beruf aus. Moderne Technik ist ihm allerdings etwas suspekt, das überlässt er den Jüngeren im Team. Bettina Berg ist Ende dreißig und war eine Zeit lang mit Tobias, Thals Sohn, liiert. Ihre Kleidung, immer schick und elegant mit High Heels, finde ich allerdings nicht ganz glaubwürdig für einen Alltag als Kommissarin. Tobias ist Journalist bei einer Regionalzeitung und bekommt oft Informationen vorab von seinem Vater. Er revanchiert sich, in dem er des Öfteren mit einem Aufruf in seinen Artikeln einen entscheidenden Hinweis liefern kann. Stephanie, das „Nesthäkchen“, ist eine junge Kommissarin, die sich erst die Anerkennung ihres Chefs erkämpfen musste. Sie ist der Computerspezialist im Team.

Der Autor Béla Bolten überrascht mit seinen aktuellen Themen, die er in einen angenehmen und leicht zu lesenden Schreibstil verpackt. In diesem Buch nimmt er die immer noch boomende Motivations-Branche aufs Korn. Die Inszenierung der Opfer als Bezug zum Märchen Aschenputtel, gibt der Geschichte einen besonderen Reiz. In „Aschenputtel tanzt nicht mehr“ steht nicht die Suche nach dem Mörder im Vordergrund, sondern das Psychogramm des Täters.

Cover

Auf  dem recht düsteren Cover glänzt der goldene Schuh in einer Blutlache, passend zum Märchen „Aschenputtel“.  Die Narzisse bezieht sich auf eine Stelle im Buch, als erklärt wird, wofür diese Blume steht.

Empfehlung

Béla Bolten ist auf jeden Fall ein Tipp für Krimifreunde. Jedes Buch hat ein eigenes brisantes oder aktuelles Thema. Ich fand das Buch von der ersten Seite an ausgesprochen spannend. Der Thriller überzeugt nicht durch Action, sondern, durch die möglichen Ermittlungsansätze.

Das 5. Buch dieser Reihe „Tote Mädchen weinen nicht“ kann ich auch empfehlen.

Autor

»Schriftsteller« lautete die Antwort des kleinen Béla auf die Frage des Lehrers, was er einmal werden wolle. Der Berufswunsch sollte sich im Laufe der Jahre noch mehrfach ändern – Strandkorbvermieter auf Baltrum war lange der Favorit. Fast hätte es mit dem Berufswunsch „Autor“ direkt nach dem Uni-Examen geklappt, Béla Bolten veröffentlichte ein historisches Sachbuch, dazu kamen Firmen- und Vereinschroniken. Dann aber führte der Weg in das Tourismusmanagement. Doch selbst hier frönte er seiner Leidenschaft – sehr zum Verdruss der Werbeagenturen, deren Broschürentexte ihm nie gut genug waren.
Im Alter von fünfundvierzig Jahren entschied sich Béla Bolten, seinen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Seitdem ist er hauptberuflich Autor sehr erfolgreicher Kriminalromane, die bisher alle eine TOP-10-Platzierung in der Amazon Bestsellerliste „Krimis und Thriller“ erreichten.
Béla Bolten lebt und arbeitet am Bodensee.

Informationen zum Buch

Cover Info Aschenputtel tanzt nicht mehr

Titel: Aschenputtel tanzt nicht mehr
Autor: Béla Bolten
Genre: Thriller
Print-Ausgabe:  280 Seiten
Ausgaben: Taschenbuch, E-Book
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform (4. Dezember 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 1505379989
ISBN-13: 978-1505379983


Unter Buchreihen Krimis und Thriller von A-Z und Trilogien und andere Mehrteiler von A-Z findest du eine Übersicht über Reihen, die ich gerne lese.

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Profilbild Kristina

Ein Leben ohne Bücher? Unvorstellbar! Ich liebe es in fremde Welten einzutauchen und die Welt draußen zu vergessen. Beim Lesen kann ich mich am besten entspannen. Geht es dir genauso? Dann verpasse keine neuen Artikel und abonniere sie per E-Mail.

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