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Rückblick November 2017

Rückblick November 2017

Für meine Verhältnisse habe ich im November sehr wenig gelesen. Von den fünf Büchern konnten mich vier überzeugen. In meinem Rückblick November 2017 stelle ich fünf Bücher vor, die nicht unterschiedlicher sein könnten.

Rückblick November 2017

Challenges

Motto Challenge 2017: Das Motto im November war „Zeitreisen“. Für das Motto zählen alle Bücher, in denen die Handlung nicht in der Gegenwart spielt, es geht also um Vergangenheit UND Zukunft und natürlich gilt auch eine Handlung, in der es um Zeitreisen geht. Ich habe viele historische Romane auf dem SuB. Diesen Monat habe ich nicht so viel gelesen, wie sonst und so habe ich für das Motto im November nur einen Roman, der etwa zur Hälfte in der Vergangenheit und der Gegenwart spielt.

Stadt-Land-Fluss Challenge: Der Buchstabe für November war P. Das war keine schwierige Aufgabe. Ich habe für alles ein Buch gefunden, aber den Psychothriller für Genre, habe ich nicht mehr geschafft.

Meine Bücher im November 2017

Meinen Rückblick fange ich mit dem Buch an, das mich nicht ganz überzeugen konnte: „Patient #211“ von Silke Nowak. Als der Thriller im September erschien, habe ich ihn mir gleich gekauft, da mir der Vorgänger „Die Tigerin“ so gut gefallen hat. Leider wurde ich diesmal enttäuscht.

Zwischen den Krimis und Thrillern brauche ich zwischendurch einen ganz anderen Lesestoff. Auf NetGalley habe ich aus der Reihe „Taste of Love“ von Poppy J. Anderson, den neuesten Liebesroman „Zart verführt“ entdeckt.

Mit „Blutige Stille“ von Linda Castillo habe ich die Fortsetzung von „Die Zahlen der Toten“ gelesen. Der Thriller hat mich, trotz einiger brutaler Szenen, überzeugt und es war bestimmt nicht der letzte, den ich aus dieser Reihe gelesen habe.

„Stille Wasser“ von Angélique Mundt ist der dritte Kriminalroman aus der Reihe mit der Psychotherapeutin Tessa. Kennengelernt habe ich Tessa in dem Vorgängerband „Denn es wird kein morgen geben“, der mir sehr gut gefiel. Ich nahm wieder an der Leserunde bei LovelyBooks teil.

Ein ganz besonderer Roman ist „Das Licht von Marokko“ von Elia Barceló. Der Roman besticht sowohl durch die spannende Story, als auch durch den Schreibstil.

Eine Übersicht aller gelesenen Bücher ist in Mein Lesejahr 2017 zusammengestellt.

Buchbesprechungen

„Patient #211 “ von Silke Nowak

Linda Fallersleben wurde des Mordes an ihrem Mann Benjamin angeklagt. Auf den Hauptprozess wartet sie nicht in der Untersuchungshaft, sondern in der psychiatrischen Klinik Marienberg. Ihr Mann war, zusammen mit Professor Norman Sombra, Teilhaber dieser Klinik. Bei Linda wurde eine multiple Persönlichkeitsstörung diagnostiziert. Der forensische Gutachter Dr. Julian Kraft soll bis zum Prozessbeginn ein unabhängiges Gutachten erstellen. Während seines Aufenthalts in Marienberg, verschwinden zwei Patientinnen spurlos. Sie hinterlassen jedoch einen Brief, in dem sie ankündigen, ein neues Leben anfangen zu wollen.

Nach ein paar Kapiteln ist klar, dass in der Klinik seltsame Dinge vor sich gehen. Linda hört Benjamins Stimme, riecht sein Aftershave und seine Zigarren, als wäre er in ihrem Zimmer anwesend. In Dr. Julian Kraft sucht sie einen Verbündeten: “Jemand versucht, mich um den Verstand zu bringen.” Sie beteuert, unschuldig zu sein. Der wahre Mörder sei der Patient #211, den ihr Mann in seiner Privatpraxis behandelt hat.

Der Thriller ist spannend geschrieben. Beim Lesen hatte ich zunehmend den Eindruck, dass Linda die einzig Normale in dieser Klinik ist, und beim Dr. Julian Kraft beschlich mich das Gefühl, er benimmt sich immer seltsamer. Ist er der, für den er sich ausgibt? Der Thriller endet mit einem Aha-Effekt.
Die Story von “Patient #211” ist gut, die Umsetzung ist jedoch nicht glaubwürdig und hat mich nicht überzeugt.

„Taste of Love – Zart verführt“ von Poppy J. Anderson

Liz Miller hat sich ihren Traum von einer eigenen Chocolaterie erfüllt. Um den kleinen Laden bekannter zu machen, hat ihr ihre Schwester Vicky ein Interview in einem Morgenmagazin verschafft. In der TV-Show tritt sie zusammen mit Adam Stone auf, einem Fitnessguru und ehemaligem Unterwäsche Model. Liz kann es nicht fassen, ihren Jugendschwarm neben sich sitzen zu haben – bis der Idiot eine zweideutige Bemerkung über ihre Figur macht. Vicky ist von dem schönen Paar so hingerissen, dass sie die beiden unbedingt verkuppeln möchte.

Wer diesen bezaubernden Liebesroman liest, sollte nicht auf Diät sein. Poppy J. Anderson beschreibt die Köstlichkeiten aus Schokolade und feinem Teig so bildhaft, dass einem das Wasser im Munde zusammenläuft. Ich sehe die Vitrine mit den verführerischen Pralinés, Macarons und Petit fours direkt vor mir.

Es ist reizvoll zu verfolgen, wie ein Fitnessfanatiker und eine sinnliche Frau zusammenkommen. Liz ist mit ihrer weiblichen Figur zufrieden und ärgert sich maßlos, wenn ihr jemand etwas anderes einreden will. Doch neben einem ehemaligen Unterwäschemodel und “sexiest man alive”, beginnt sie an ihren Rundungen zu zweifeln.

Die romantische, aber nicht kitschige Geschichte erzählen Liz und Adam abwechselnd. Der Fitnessclub Besitzer und die Schokofee liefern sich spritzige und witzige Dialoge. Lass dich vom Charme dieses Liebesromans bezaubern.

„Zart Verführt“ ist der dritte Roman aus der Reihe „Taste of Love – Die Köche von Boston“. Im Mittelpunkt steht jedes Mal ein anderes Paar. Die Protagonisten aus früheren Bänden tauchen kurz auf, als Freundin, Freund, Vorgesetzter oder Kollege.

Auf die Reihe aufmerksam wurde ich durch ein Interview mit Poppy J. Anderson in der Talkshow von Markus Lanz.

  1. Geheimzutat Liebe
  2. Küsse zum Nachtisch
  3. Zart verführt
  4. Mit Sehnsucht verfeinert

„Das Licht von Marokko“ von Elia Barceló

Auf dem Sommersitz La Mora in Marokko wird 1969 ein rauschendes Fest gefeiert. Am nächsten Morgen wird Alicia, die Tochter des Hauses, ermordet aufgefunden. Der Täter wurde nie gefasst.

2016 reist Helena, eine bedeutende Malerin, die seit Jahren in Australien lebt, nach Madrid zur Hochzeit ihrer Enkelin. Helena hat den Tod ihrer älteren Schwester Alicia nie verwunden. Sie besucht ihren Schwager, der im Sterben liegt und einst ihre große Liebe war. Von ihrer Cousine erhält sie zwei Kisten mit Briefen und Fotos aus dem Nachlass ihrer Mutter. 

Helena lässt sich nur zögernd auf die Vergangenheit ein. Sie möchte wissen, was damals wirklich passiert ist und begibt sich auf Spurensuche, die auch nach Marokko führt. Sie findet heraus, dass die Geschichte ihrer Familie eng mit Francos Regime verbunden war. Helena ist eine interessante Frau, die man erst durch die Ereignisse in der Vergangenheit zu verstehen lernt. Die Schatten, die Helena ihr Leben lang begleitet hatten, spiegeln sich auch in ihren Werken wider. Nur langsam schmilzt der Panzer aus Schuldgefühlen und Selbstvorwürfen und Helena beginnt ihre Familie mit anderen Augen zu sehen, als bisher. 

Der Roman besticht sowohl durch die spannende Story, als auch durch den Schreibstil. „Das Licht von Marokko“ ist in schöner, teil poetischer Sprache mit Liebe zu Details geschrieben. In kurzen Kapiteln erzählt die Autorin die Geschichte von Helenas Familie, wobei sie zwischen Vergangenheit und Gegenwart wechselt und historische Ereignisse einfließen lässt. Der Roman „Das Licht von Marokko“ hat mich überzeugt und ich empfehle ihn gerne weiter.


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von

Profilbild Kristina

Ein Leben ohne Bücher? Unvorstellbar! Ich liebe es in fremde Welten einzutauchen und die Welt draußen zu vergessen. Beim Lesen kann ich mich am besten entspannen. Geht es dir genauso? Dann verpasse keine neuen Artikel und abonniere sie per E-Mail.