Der Juni war, nicht nur wegen der ungewöhnlichen Hitzewelle, ein mörderischer Monat. Im Rückblick stelle ich fest, dass ich bis auf zwei historische Romane, nur Krimis und Thriller gelesen habe. Mein Rückblick Juni 2017.
Rückblick Juni 2017
Challenges
Motto Challenge 2017: das Motto im Juni war „Buchstabensalat“. Die Buchtitel sollten mit den Buchstaben anfangen, die in meinem Namen vorkommen. Das ergab die folgenden Buchstaben: K R I S T I N A M O
Stadt-Land-Fluss Challenge: Der Buchstabe für Juni war O. Das war nicht ganz so einfach, aber bis auf den Ort, habe ich dazu Bücher gefunden.
Meine Bücher im Juni 2017
Von Ellin Carsta habe ich bereits historische Romane aus der Reihe „Die heimliche Heilerin“ gelesen. Deshalb war ich auf ihr neues Buch „Rebengold“ gespannt. Ich wurde nicht enttäuscht. Das Buch ließ sich wunderbar lesen. Wie der Titel schon sagt, geht es um Wein und Weinberge. Wieder stehen starke Frauen im Vordergrund, die sich behaupten müssen. Die Fortsetzung „Rebenblut“ ist noch für diesen Sommer angekündigt.
Der zweite historische Roman, den ich im Juni gelesen habe, spielt nicht im Mittelalter, sondern zur Zeit der Französischen Revolution. „Schwestern im Sturm“ von Sibylle Baillon beschreibt das turbulente Leben dreier sehr unterschiedlicher Schwestern.
Weil es so heiß war, kam mir der Thriller „Abwärts“ von Kristina Stanley gerade recht. Der fesselnde Thriller spielt im Winter in einem Skigebiet, in dem Abfahrtsläufer für Olympia trainieren. Der Konkurrenzdruck ist groß. Will sich da Jemand mit unerlaubten Mitteln Vorteile verschaffen?
„Stiller Beobachter“ von B. C. Schiller ist der neueste Thriller mit Chefinspektor Tony Braun, der bereits zum achten Mal in Linz ermittelt. Der äußerst spannende Thriller beschäftigt sich mit dem Thema Stalking.
Ein Kölner Krimi mit Rezepten im Anhang ist „Mordshunger“ von Frank Schätzing. Ein Kommissar mit dem ungewöhnlichen Namen Romanus Cüpper, der ständig ans Essen denkt, ermittelt mit seinem Kollegen Rabenhorst in einem fast perfekten Mordfall.
Essen spielt auch in der Provence eine große Rolle, wo Capitaine Roger Blanc ermittelt. Aus Paris in die Provinz strafversetzt, muss er einen kniffligen Fall lösen. „Mörderischer Mistral“ von Cay Rademacher ist der erste Band der Reihe und bestimmt nicht mein Letzter. Bisher sind 4 Bände erschienen.
Der nächste Thriller führt mich von der Provence nach Skandinavien. „Sterntaler“ von Kristina Ohlsson spielt in Göteborg und Stockholm. Ein Ermittlertrio beschäftigt sich mit einem Cold Case Fall, der zwei, beziehungsweise dreißig Jahre zurück liegt.
Nachdem die Sommergäste abgereist sind, wird in einem Ferienhaus eine Leiche entdeckt. Zu welchen nationalen und internationalen Verwicklungen das führen kann, erzählt der Krimi „Ferienhaus für eine Leiche“ von Franziska Steinhauer.
„Ohne Erbarmen“ ist ein Thriller von Fiona Limar, in dem sich eine Psychologin auf Spurensuche begibt.
Von Isabella Archan habe ich schon einige Krimis gelesen, die mir ausgesprochen gut gefallen haben. „Auch Killer haben Karies“ stand auf meiner Wunschliste. Als mich Isabella Archan fragte, ob ich ihr neues Buch rezensieren möchte, habe ich sofort zugesagt und es nicht bereut.
Eine Übersicht aller gelesenen Bücher ist in Mein Lesejahr 2017 zusammengestellt.
Buchbesprechungen
„Ferienhaus für eine Leiche“ von Franziska Steinhauer
Nachdem die letzten Feriengäste abgereist sind, putzt Gunnar sein Ferienhaus. Auf dem Dachboden findet er in einer alten Truhe eine Frauenleiche, bei der sich der Todeszeitpunkt nicht mehr genau feststellen lässt. Da in der Umgebung keine ältere Frau vermisst wird, verdächtigt die Polizei die ausländischen Feriengäste. In der Presse wird eine fremdenfeindliche Hetze entfacht. Die Journalisten und sein Chef erschweren Kommissar Sven Lundquist und seinem Team die Ermittlungen, die bis in den Schwarzwald führen..
Parallel zu den Ermittlungen erzählt ein junger Mann, wie ihn seine pflegebedürftige Mutter tyrannisiert.Der Plot ist interessant und liefert das Potenzial für einen spannenden Krimi. Leider ist die Umsetzung nicht ganz gelungen. Das Ermittlerteam ist sympathisch und die Zusammenarbeit mit den deutschen Kollegen ist vorbildlich. Die schwedischen Kommissare dürfen sogar Lokalkolorit in Freiburg schnuppern. Die Konflikte mit den Vorgesetzten und der Presse werden realistisch geschildert. Das Privatleben von Sven Lundquist wird zu ausführlich beschrieben und hat nur wenig mit den Ermittlungen zu tun.
Der Schwedenkrimi “Ferienhaus für eine Leiche” kommt ohne Blutvergießen aus und leider auch ohne die nötige Spannung.
„Ohne Erbarmen“ von Fiona Limar
Eine junge Frau springt vom Balkon und ist sofort tot. Die Polizei ist von einem Selbstmord überzeugt. Die Therapeutin Iris Forster ist sich nicht so sicher. Alina war bei ihr in Behandlung, sie war voller Energie und Lebensfreude. Mit ihrer Schwangerschaft kehrten allerdings Alinas Albträume wieder zurück. Sie sah blaues Licht und gesichtslose Gestalten, die ihr zuflüstern: “Sie werden dich gleich holen.” Ein traumatisches Erlebnis aus der Kindheit? Alina war zeitweise im Kinderheim “Sonnenschein” untergebracht. Iris Forster fühlt sich für den Tod von Alina verantwortlich. Sie stellt Nachforschungen an und begibt sich selbst in Lebensgefahr.
In “Ohne Erbarmen” geht eine Psychologin auf Spurensuche. Praktisch, dass zu ihrem Freundeskreis ein Kriminalkommissar zählt, mit dem sie sich austauschen kann und der ihr bei ihren Nachforschungen behilflich ist. Iris Forster ist eine sympathische junge Frau, die sich zum Missfallen ihres Lebensgefährten, sehr gerne in kriminalistische Nachforschungen einmischt. Sie gerät in brenzliche Situationen und riskiert ihr eigenes Leben.
Die Suche nach der Wahrheit ist fesselnd geschrieben. Zur Spannung tragen falsche Spuren und Verwicklungen, mysteriöse Todesfälle sowie ein Mordkomplott bei. Nach und nach kommen erschreckende Erlebnisse ans Tageslicht, die Alinas Albträume verursacht haben. Fiona Limar packt ein heikles Thema an, das sie sehr sensibel erzählt. Der Thriller hat mich in seinen Bann gezogen. „Ohne Erbarmen“ ist das neueste Buch aus der Reihe mit der Psychologin Iris Forster.
„Sterntaler“ von Kristina Ohlsson
In einem Wäldchen im Süden von Stockholm, wird die Leiche, der seit zwei Jahren vermissten Studentin Rebecca Trolle, gefunden. Kurze Zeit später wird in der Nähe noch eine weitere männliche Leiche ausgegraben, die deutlich länger dort gelegen hat. Der Kommissar Alex Recht fühlt sich herausgefordert, da er damals im Fall der Literaturstudentin ergebnislos ermittelt hat. Eine der Spuren führt ihn zu der Kinderbuchautorin Thea Aldrin, die Rebecca kurz vor ihrem Verschwinden im Pflegeheim besucht hat.
Für die Polizistin Fredrika Bergmann wird der Fall sehr persönlich. Ihr Lebensgefährte, der Literaturprofessor Spencer Lagergreen, wird beschuldigt, eine Studentin sexuell genötigt zu haben.
Der Thriller “Sterntaler” hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Der Fall wird aus verschiedenen Perspektiven aufgerollt, sowohl aus der Sicht der Ermittler, als auch des Literaturprofessors und der Kinderbuchautorin.Thea Aldrin saß jahrelang im Gefängnis, wegen des Mordes an ihrem Lebensgefährten und erzählt in Rückblenden aus ihrem Leben.
Alle drei Ermittler, Alex Recht, Peder Rydh und Fredrika Bergmann kämpfen mit ihren privaten Problemen, die sich jedoch nicht störend auswirken. Eher im Gegenteil, dadurch wird das Handeln der Ermittler verständlicher. Die Charaktere sind gut gewählt und authentisch.
Eine spannende, komplexe Story, die abwechslungsreich erzählt wird. Die Spannung wird auch durch die Vernehmungsprotokolle erzeugt, die jedem Abschnitt vorangehen. Zudem legt die Autorin gekonnt falsche Spuren. Mir haben der Schreibstil und die Geschichte sehr gut gefallen, dass ich noch mehr aus dieser Reihe lesen werde. “Sterntaler” ist das dritte Band von fünf bereits erschienen Thrillern.