Frühlingsgefühle im Wonnemonat Mai standen Pate für das Motto „Herzklopfen“ der Motto Challenge im Mai. So habe ich außer Krimis und Thriller Romane gelesen, in denen die Liebe eine wichtige Rolle spielt. Mein Rückblick Mai 2017.
Rückblick Mai 2017
Die Liebesromane von Margot S. Baumann lese ich ganz gerne. Zuletzt erschien „Das Gut in der Toskana“, eine unterhaltsame Lektüre, die perfekt ins Motto „Herzklopfen“ passt.
„Being Beastly – Der Fluch der Schönheit“ von Jennifer Jager ist eine Märchenadaption. Solche Bücher gehören eigentlich nicht zu meinen bevorzugten Genres. Normalerweise wäre ich nie auf die Idee gekommen, eine Märchenadaption zu lesen. Für die Challenge “Stadt-Land-Fluss” fehlte mir noch ein Genre mit M und das Buch wurde mir von meinen Mitstreiterinnen empfohlen.
Beeindruckt hat mich der Roman von Noa C. Walker „Du, ich und die Farben des Lebens“. Sehr emotional, teilweise traurig aber unterhaltsam geschrieben. Im Mittelpunkt steht die Botschaft: Genieße die schönen Dinge des Lebens.
Bist du ein leidenschaftlicher Kaffeetrinker? Dann wird dir das Buch „Liebe Macchiato“ von Eva Nordmann gefallen. Eine schöne, aber überhaupt nicht kitschige Liebesgeschichte.
Über Catherine Shepherd habe ich schon Einiges gehört, aber bisher noch keine Bücher von ihr gelesen. Es war höchste Zeit, das zu ändern. Weil mir „Mooresschwärze“ so gut gefallen hat, habe ich gleich noch den Thriller „Tiefschwarze Melodie“ hinterher gelesen. Und weil es so schön ist, ist der Nächste schon auf dem Kindle.
Von Ilona Bulazel habe ich bis dato noch nie was gehört, mir haben aber das Cover und die Beschreibung des Krimis „Bitterblutige Wahrheit“ so gut gefallen, dass ich es lesen musste. Trotz einiger Schwächen ist der Krimi wegen seiner Handlung lesenswert.
„Aschehaut“ ist ein neuer Thriller von Béla Bolten und Auftakt zu einer neuen Serie mit einem Team von BKA, das sich mit alten Fällen beschäftigt und in „Sühnezeit“ bereits vorgestellt wurde.
„Honigtot“ von Hanni Münzer habe ich vor ein paar Jahren schon einmal gelesen. Die Fortsetzung der Honigtot-Saga „Marlene“ hatte ich schon länger auf dem SuB. Zur Auffrischung habe ich das erste Band noch einmal gelesen.
Eine Übersicht aller gelesenen Bücher ist in Mein Lesejahr 2017 zusammengestellt.
Buchbesprechungen
“Das Gut in der Toskana” von Margot S. Baumann
Allegras Familie betreibt in Frankfurt ein Bestattungsunternehmen. Als Allegras Großvater einen Schlaganfall erleidet, reist sie in die Toskana, um ihn zu überreden, zu seiner Familie nach Deutschland zu ziehen. Sie wird von ihrem Großvater, der als Gärtner bei seinem Freund auf dessen Gut arbeitet, sehr unfreundlich empfangen. Dort trifft sie auf Massimo, der in seinem Urlaub bei seinem Onkel als Reiseführer arbeitet und von der Damenwelt angehimmelt wird. “Die Totengräberin” und der Neffe des Gutsbesitzers können sich anfänglich nicht leiden. Auf der Suche nach einem Familiengeheimnis kommen sie sich näher.
“Das Gut in der Toskana” ist ein unterhaltsamer Liebesroman mit wunderschönen Landschaftsbeschreibungen. Wenn Allegra mit Massimo von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit durch die Toskana reisen, liest sich das zeitweise wie ein Reiseführer. Die bildhaften Beschreibungen machen Lust auf einen Toskana Urlaub. Die Liebesgeschichte ist sehr vorhersehbar. Die Suche nach dem Familiengeheimnis ist nicht ganz so spannend, wie in den anderen Romanen von Margot S. Baumann.
Ein kurzweiliger Liebesroman zum Abschalten oder eine Urlaubslektüre, in einem flüssigen und humorvollen Schreibstil geschrieben.
„Being Beastly – Der Fluch der Schönheit“ von Jennifer Jager
Endlich ist es so weit. Valeria wird an ihrem sechzehnten Geburtstag dem König vorgestellt, der ihr einen Ehemann auswählen soll. Durch ihre Schönheit beeindruckt, bestimmt der König, dass sie Lord Westwood heiraten soll. Noch am selben Tag bricht sie mit ihrer Freundin und Zofe Belltaine auf, um in die Grafschaft Westwood zu reisen, auf der den Gerüchten zufolge ein Fluch lastet. Ihr künftiges Zuhause ist ein verfallenes Herrenhaus. Die verwöhnte Valeria ist bestürzt. Es gibt kaum Bedienstete, der Lord ist sehr abweisend und benimmt sich, wie ein Biest. In der Nacht passieren seltsame Dinge und Valeria will herausfinden, welches Geheimnis der Lord vor ihr verbirgt.
“Being Beastly” ist eine gelungene Märchenadaption von “Die Schöne und das Biest”. Das Buch liest sich sehr unterhaltsam und auch spannend, obwohl klar ist, dass es ein Happy End gibt. Valerie will unbedingt herauszufinden, welcher Fluch auf dem Lord lastet. Sie nimmt die Herausforderung an, um den Fluch zu brechen. Dabei übersieht sie, dass sie sich auf falsche Personen einlässt. Es ist schön zu lesen, wie sich Valeria vom verwöhnten Kind zu einer liebenden und selbstbewussten Frau entwickelt, die genau weiß, was sie will.
Das Buch hat mir gut gefallen, das Märchen wird gut umgesetzt.
„Mooresschwärze“ von Catherine Shepherd
Als Dr. Julia Schwarz zu der Leiche einer jungen Frau, die im Moor unweit von Köln gerufen wird, ahnt noch niemand, dass es der Auftakt zu einer Mordserie ist. Auf dem Weg in die Pathologie verschwindet jedoch die Moorleiche aus dem Leichenwagen. Auf der Suche nach der verschwundenen Leiche stößt Julia auf eine weitere tote junge Frau, die das gleiche Tattoo auf dem Bauch hat, wie die verschwundene Moorleiche. Zusammen mit dem Kriminalkommissar Florian Kessler sucht Julia nach einem Motiv und ahnt, dass der Täter erst aufgibt, wenn er seinen perfiden Plan umgesetzt hat. Mitten in den Ermittlungen wird Julia spät abends in der Pathologie überfallen.
Dr. Julia Schwarz ist Rechtsmedizinerin im Institut für Rechtsmedizin in Köln. Die “Eislady”, wie sie von ihren Kollegen genannt wird, ist eine Meisterin im Verdrängen. Ihr kleiner Bruder wurde als Kind missbraucht und ermordet, der Täter wurde nie gefasst. Julia ist für ihre Ausdauer und Hartnäckigkeit bekannt, sie kämpft für Gerechtigkeit und möchte den Toten eine Stimme geben.
Julia und Florian sind sehr sympathische Protagonisten. Sie arbeiten seit 4 Jahren zusammen und sind ein eingespieltes Team, das sich perfekt ergänzt. Die Charaktere sind glaubwürdig angelegt.
“Mooresschwärze” ist ein gut konstruierter Thriller, fesselnd und temporeich.
„Bitterblutige Wahrheit“ von Ilona Bulazel
Der Brand in einem Familienhotel im Schwarzwald kommt dem Besitzer nicht ungelegen, denn das Hotel hätte dringend renoviert werden müssen. Einziger Wermutstropfen, nicht alle Hotelgäste konnten gerettet werden.
Drei Jahre später reisen zur Wiedereröffnung 13 Gäste an. Am nächsten Morgen sind zwei Menschen tot. Unter den Gästen befindet sich Oberkommissar Müller, der sich wegen eines traumatischen Erlebnisses, eine Auszeit genommen hat. Er beginnt widerwillig zu ermitteln, da durch einen tobenden Sturm das einsame Hotel für mehrere Tage von Welt abgeschnitten ist. Dann geschieht der nächste Mord.
Den Protagonisten sucht man in diesem Krimi vergeblich. Fast alle handelnden Personen sind gleich wichtig. 13 Gäste und das Personal bestehend aus dem Hotelchef mit Gattin, der Hausdame und ihrer Azubine, dem Koch und seinem Azubi und dem Hausfaktotum, der für die Technik zuständig ist. Die 13 Gäste sind sorgfältig von der Autorin ausgesucht. Zwei Ehepaare, die sich spinnefeind sind, ein Hoteltester mit Tochter, eine alleinstehende Frau, die mit dem Vorsatz angereist ist, jemanden zu töten. Und ein Psychotherapeut mit seinen Schützlingen, zu denen auch der Kommissar Müller gehört. Jeder Gast bringt eine persönliche Geschichte und ein Motiv mit. Jeder könnte der Täter sein.
Reizvoll an diesem Plot ist der “geschlossene Raum” und die überraschende Auflösung. Spannend sind die Verflechtungen der Gäste untereinander, die nach und nach sichtbar werden. Leider konnte mich die Umsetzung nicht ganz überzeugen. Die interessanten Charaktere bleiben ziemlich oberflächlich und klischeehaft. Enttäuscht hat mich Oberkommissar Müller mit seiner katastrophalen Fragetechnik.
Trotz der Schwächen ist der Krimi wegen seiner Handlung lesenswert.
„Marlene“ von Hanni Münzer
Krakau 2012: Marlene schreibt ihre Memoiren, ihr Sohn Noah leitet die Stiftung seiner Mutter, die Naziverbrecher jagt. Der lang erwartete Besuch aus Amerika ist eingetroffen. Marlene erinnert sich an die letzten Kriegsjahre und die Zeit danach.
München 1944: Auf dem Weg in den französischen Widerstand legt Marlene einen Zwischenstopp in München ein. Sie geht zum Prinzregentenplatz, wo ihre Freundin Deborah mit ihrem kleinem Bruder Wolfgang lebt. Sie findet das Haus total zerbombt und hört, dass es keine Überlebenden gab. Statt nach Frankreich, wird sie nach Krakau beordert. Sie kämpft erfolgreich im Widerstand, riskiert ihr Leben und wird von der Gestapo gesucht. Als sie es am wenigsten erwartet, trifft sie ihre große Liebe.
Der Roman “Marlene” handelt von einer Frau, die schon in jungen Jahren leidvolle Erfahrungen mit dem aufstrebenden Hitlerregime machen musste. Sie beschloss zu kämpfen, und in den Widerstand zu gehen. Marlene ist eine starke Frau, die trotz vieler Widerstände ihren Weg geht und einen erbitterten Kampf ums Überleben führt und trotzdem nie die Hoffnung auf bessere Zeiten verliert.
Die Einleitung in Krakau 2012 ist etwas zu langatmig geraten. Spannend wird es erst mit der Schilderung der Ereignisse ab 1944. Die geschichtlichen Hintergründe sind geschickt im Text untergebracht. An einigen Stellen ist es fast schon unglaubwürdig, welche Gefahren Marlene überlebt. Manchmal hatte ich den Eindruck, als würde die Autorin mehrere Schicksale in eine Figur packen.
Hanni Münzer hat in “Marlene” die Geschichte unterhaltsam verpackt. Große Gefühle und dramatische Ereignisse inklusive. Ein Buch gegen das Vergessen, das zum Nachdenken anregt.
Ich empfehle zuerst Honigtot zu lesen, um dieses Buch besser zu verstehen. Marlene spielt im Leben von Deborah aus “Honigtot” eine entscheidende Rolle.