„Die Mondspielerin“ von Nina George ist ein ganz wundervolles Buch, in einer poetischen Sprache geschrieben. Ein zauberhafter Roman, den man unbedingt lesen muss.
Marianne möchte mit ihrem bisherigen Leben Schluss machen und stürzt sich in Paris in die Seine. Sie will zum ersten Mal in ihrem Leben endlich das tun, was sie selbst entschieden hatte. Das Schicksal will es anders und sie wird von einem Clochard gerettet. Sie flüchtet aus dem Krankenhaus, weg von ihrem Mann, raus der langen, lieblosen und fremd bestimmten Ehe.
Im Krankenhaus hat sie eine Fliese gefunden, die einen Hafen in der Bretagne zeigt. Kurz entschlossen kauft sie sich eine Fahrkarte dorthin. Verzaubert von dem Ort Kerdruc beschließt sie zu bleiben, obwohl sie kein Wort französisch spricht. Durch einen Zufall wird sie in einer Pension als Küchenhilfe eingestellt. In dem kleinen Hafen Kerdruc begegnet sie dem Maler Yann und entscheidet sich, sich in das Leben zurückzukämpfen.
Die „Mondspielerin“ ist kein kitschiger Liebesroman. Es ist ein Roman über verpasste Chancen und Gelegenheiten. Marianne ist 60 Jahre alt, als sie sich beharrlich ins Leben zurückkämpft. Es ist ein Buch, das Mut macht, es ist nie zu spät, zu sich selbst zu finden und einen eigenen Weg zu gehen.
„Auf der Suche nach dem Tod habe ich das Leben gefunden.“
Was an diesem Roman sofort auffällt, ist die schöne, poetische Sprache. Die detaillierten Landschaftsbeschreibungen werden nie langweilig. Ich fühlte mich sofort in die Bretagne versetzt, roch das Meer, hörte den Geräuschen des kleinen Hafens zu.
„Da kam mir das Leben dazwischen“
Die unterschiedlichen Charaktere sind mit einem Blick fürs Detail wunderbar beschrieben. Die Galeristin Colette, der Matrose Simon und sein Freund Paul, der verliebte Koch Jeanremy, die Pensionswirtin Geneviève mit ihrer unerfüllten Liebe und nicht zuletzt der Maler Yann.
„Am Schluss bereut man nur das Ungetane“
Die Bretagne ist das Land der Zauberwälder. Mit Madame Bouvet der „Kräuterhexe“ wird eine Verbindung zu den Druiden, Morgana, Merlin und der Insel Avalon geschaffen. An die keltischen Wurzeln erinnern noch heute die Hinkelsteine.
Cover und Titel
Das Cover ist ganz ansprechend. Ich finde aber für mich keinen richtigen Bezug zum Buch. Der Titel ist zwar ungewöhnlich passt aber auch sprachlich sehr gut zur Geschichte. Man versteht den Titel erst, wenn man das Buch gelesen hat.
Empfehlung
„Die Mondspielerin“ ist ein ganz wundervolles Buch, in einer poetischen Sprache geschrieben. Es ist ein ganz besonderes Buch und mir hat es sehr gut gefallen. Wer Freude an schöner Sprache hat, den erwartet ein zauberhafter Roman, den man unbedingt lesen muss.
Autor
Die Publizistin Nina George, geboren 1973, arbeitet seit 1992 als freie Journalistin, Schriftstellerin und Kolumnistin. George schreibt Wissenschaftsthriller und Romane, Reportagen, Kurzgeschichten sowie Kolumnen. Ihr Roman „Die Mondspielerin“ erhielt 2011 die DeLiA, den Preis für den besten Liebesroman. Für ihren Kurzkrimi „Das Spiel ihres Lebens“ wurde Nina George 2012 mit dem Glauser-Preis ausgezeichnet. Ihr Roman „Das Lavendelzimmer“ stand wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste und wurde von der Presse begeistert besprochen. Unter ihrem Pseudonym Anne West gehört Nina George zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Erotikautorinnen. Mit ihrem Ehemann, dem Schriftsteller Jens J. Kramer, schreibt Nina George unter dem gemeinsamen Pseudonym Jean Bagnol Provencethriller. Nina George lebt in Hamburg. (Amazon)
Informationen zum Buch
Titel: Die Mondspielerin
Autor: Nina George
Genre: Roman
Print-Ausgabe: 352 Seiten
Ausgaben: Taschenbuch, E-Book, Hörbuch, gebundene Ausgabe
Verlag: Knaur TB (7. Juli 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 342650135X
ISBN-13: 978-3426501351